Interessantes und Kurioses aus der Welt
Wenn Deutschland hinterherhinkt, stellt sich mir zwangsläufig die Frage, weshalb Ford sich verzweifelt an die E-Technik von VW drangehängt hat und erst allmählich zu einer eigenen Lösung findet. Ferner sind die deutschen Zulieferer ja auch nicht blöd und stellen fleissig auf Elektromobilität um.
Ich sehe diese ambitionierten Elekto-Auto-Pläne aber sowieso kritisch. Allein schon wegen der Ladeinfrastruktur. Ich mein: Gehen wir mal von dem optimistischen Fall aus, dass jeder sich ein E-Auto kauft. Wo sollen die ganzen Leute laden, die momentan nicht mal einen Stellplatz haben und ihr Auto irgendwo am Straßenrand parken?
Ich sehe diese ambitionierten Elekto-Auto-Pläne aber sowieso kritisch. Allein schon wegen der Ladeinfrastruktur. Ich mein: Gehen wir mal von dem optimistischen Fall aus, dass jeder sich ein E-Auto kauft. Wo sollen die ganzen Leute laden, die momentan nicht mal einen Stellplatz haben und ihr Auto irgendwo am Straßenrand parken?
- Yoshi
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Ich würde vermuten an öffentlichen Ladestationen ("Tankstellen"). Aber ja, das wird natürlich für Leute ohne Eigenheim, festen Parkplatz oder Garagenplatz auf Grund der Ladezeiten etwas unangenehmer als das aktuelle System. Allerdings bleibt bis wirklich alle Autos durch E-Autos ersetzt sind, ja noch einiges an Zeit, wo auch zusätzliche niederschwellige Ladeangebote geschaffen werden können und ein größeres Problem wird es ja eher da, wo Autos ohnehin wenig verloren haben: In Großstädten. Da wäre so und so erstrebenswert, dass viel weniger Auto gefahren und stattdessen mehr ÖPNV genutzt wird (und entsprechend dieser massiv ausgebaut wird).Ryudo hat geschrieben: ↑18. Mär 2023, 09:35Wenn Deutschland hinterherhinkt, stellt sich mir zwangsläufig die Frage, weshalb Ford sich verzweifelt an die E-Technik von VW drangehängt hat und erst allmählich zu einer eigenen Lösung findet. Ferner sind die deutschen Zulieferer ja auch nicht blöd und stellen fleissig auf Elektromobilität um.
Ich sehe diese ambitionierten Elekto-Auto-Pläne aber sowieso kritisch. Allein schon wegen der Ladeinfrastruktur. Ich mein: Gehen wir mal von dem optimistischen Fall aus, dass jeder sich ein E-Auto kauft. Wo sollen die ganzen Leute laden, die momentan nicht mal einen Stellplatz haben und ihr Auto irgendwo am Straßenrand parken?
- Clawhunter
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@Ryudo ich glaube andere Autohersteller hängen da ähnlich hinterher wie die Deutschen (bei Toyota liest man andauernd dass sie weiter große Hoffnungen auf Hydrogen setzen und irgendwie Elektrizität ganz schön verschlafen). Wesentlich ist aber dass neue Player wie Tesla und insb. die chinesischen Hersteller angefangen haben den E-Auto-Markt aufzuräumen; die werden den ja nicht so einfach wieder hergeben - insb. in China selbst. Dass die deutschen Hersteller weiter so erfolgreich sind, liegt insb. die letzten 15 Jahre extrem daran dass sie den chinesischen Markt bedient haben; sprich: Der Wohlstandsgewinn hängt entscheidend auch damit zusammen, dass man den chinesischen Markt als Absatzmarkt erschlossen hat. Und naja, wie im Artikel steht, sind die chinesischen E-Auto-Hersteller halt weiter als die Deutschen; sprich: die Chinesen kaufen sich jetzt schon eher ein chinesisches E-Auto als ein Deutsches - warum sollte das in 5 Jahren anders sein?
Sprich: Der tolle chinesische Markt, den die dt. Hersteller sich (in erster Linie mit Verbrennern) erschlossen haben, wird nicht mehr so toll bleiben. Will heißen: Es wird eigentlich umso wichtiger dass der europäische Markt (und ein bisschen der amerikanische) dann einspringt; und ich bin mir auch sicher dass die EU bzw. die Bundesregierung alles daran setzen wird dass die dt. (europäischen) Hersteller in Europa ein einfachereres Spiel haben als andere Hersteller; aber quid-pro-quo halt: Zu doll dürfen sie das nicht machen, weil dann ja die USA und die Chinesen auch mehr ihre Markt-Bedingungen (anti-europäisch) anpassen.
Ich bin aber bei @Yoshi, in Großstädten gammeln eh schon zu viele Autos rum. Diese riesigen Gefährten, die einfach nur ungenutzt Platz wegnehmen - was haben wir uns da gesellschaftlich nur angetan? Am schlimmsten natürlich SUVs, dazu gibts dieses passende Youtube-Video:
(warum konnten die sich in den USA durchsetzen? "Regulatory capture"; Lobbyisten haben erfolgreich sich dafür eingesetzt dass SUVs anders besteuert bzw. rechtlich behandelt werden als normale Autos und entsprechend sich nicht an die eigentlichen Regeln halten müssen. Vielen Dank, liebe Lobbyisten!)
Btw. wenn ich joggen gehe und aus dem Park rauskomme und dann auf einmal wieder an fahrenden Autos vorbeilaufe; reicht schon 1 einziges Auto, um zu merken wie schlimm Auto-Abgase einfach sind (weil man ja den direkten Vergleich hat zur Luft aus dem Park und man beim Laufen ja ein bisschen mehr einatmet als sonst). Künftige Generationen werden gar nicht verstehen, wie schlimm die Luft heutzutage (bzw. die letzten 60 Jahre) ist. Hab überlegt obs Sinn machen würde das in einem Museum darzustellen (wo man dann für ein paar Minuten in einen Raum geht wo man solch Luft einatmet), aber gehe davon aus dass Regierungen in 50 Jahren sagen würden selbst das wäre zu ungesund^^
Sprich: Der tolle chinesische Markt, den die dt. Hersteller sich (in erster Linie mit Verbrennern) erschlossen haben, wird nicht mehr so toll bleiben. Will heißen: Es wird eigentlich umso wichtiger dass der europäische Markt (und ein bisschen der amerikanische) dann einspringt; und ich bin mir auch sicher dass die EU bzw. die Bundesregierung alles daran setzen wird dass die dt. (europäischen) Hersteller in Europa ein einfachereres Spiel haben als andere Hersteller; aber quid-pro-quo halt: Zu doll dürfen sie das nicht machen, weil dann ja die USA und die Chinesen auch mehr ihre Markt-Bedingungen (anti-europäisch) anpassen.
Ich bin aber bei @Yoshi, in Großstädten gammeln eh schon zu viele Autos rum. Diese riesigen Gefährten, die einfach nur ungenutzt Platz wegnehmen - was haben wir uns da gesellschaftlich nur angetan? Am schlimmsten natürlich SUVs, dazu gibts dieses passende Youtube-Video:
(warum konnten die sich in den USA durchsetzen? "Regulatory capture"; Lobbyisten haben erfolgreich sich dafür eingesetzt dass SUVs anders besteuert bzw. rechtlich behandelt werden als normale Autos und entsprechend sich nicht an die eigentlichen Regeln halten müssen. Vielen Dank, liebe Lobbyisten!)
Btw. wenn ich joggen gehe und aus dem Park rauskomme und dann auf einmal wieder an fahrenden Autos vorbeilaufe; reicht schon 1 einziges Auto, um zu merken wie schlimm Auto-Abgase einfach sind (weil man ja den direkten Vergleich hat zur Luft aus dem Park und man beim Laufen ja ein bisschen mehr einatmet als sonst). Künftige Generationen werden gar nicht verstehen, wie schlimm die Luft heutzutage (bzw. die letzten 60 Jahre) ist. Hab überlegt obs Sinn machen würde das in einem Museum darzustellen (wo man dann für ein paar Minuten in einen Raum geht wo man solch Luft einatmet), aber gehe davon aus dass Regierungen in 50 Jahren sagen würden selbst das wäre zu ungesund^^
Ich bin kein Verfechter von Verbrennern, ganz im Gegenteil. Mich nervt ja schon die Abgaswolke von nem Bus, der an mir vorbei rauscht.
Ich sehe da halt nur praktische Probleme in der Umsetzung der E-Mobilität. Das Großstadtargument ist ja gut und schön und sicherlich auch richtig, allerdings denke ich da vielmehr an kleine (Wein-)Dörfer mit engen Straßen und nem Supermarkt im Umkreis, der mehrere Dörfer abdeckt. Wo sollen diese Leute ihre Autos laden? Das sind städteplanerische Herausforderungen, die bei der Diskussion jedesmal vergessen werden.
Wenn man nun die ganzen Vorgärten abreißt (sofern vorhanden natürlich), um ne Ladesäule hinzustellen, ist der Natur ein Bärendienst erwiesen.
Ich sehe da halt nur praktische Probleme in der Umsetzung der E-Mobilität. Das Großstadtargument ist ja gut und schön und sicherlich auch richtig, allerdings denke ich da vielmehr an kleine (Wein-)Dörfer mit engen Straßen und nem Supermarkt im Umkreis, der mehrere Dörfer abdeckt. Wo sollen diese Leute ihre Autos laden? Das sind städteplanerische Herausforderungen, die bei der Diskussion jedesmal vergessen werden.
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Auf so kleinen Dörfern werden die Leute ja nicht gerade in Hochhäusern leben, insofern ist es nicht unplausibel, dass sie sich Ladestationen an ihrer Wohnstätte bauen können.Ryudo hat geschrieben: ↑19. Mär 2023, 09:10Ich bin kein Verfechter von Verbrennern, ganz im Gegenteil. Mich nervt ja schon die Abgaswolke von nem Bus, der an mir vorbei rauscht.
Ich sehe da halt nur praktische Probleme in der Umsetzung der E-Mobilität. Das Großstadtargument ist ja gut und schön und sicherlich auch richtig, allerdings denke ich da vielmehr an kleine (Wein-)Dörfer mit engen Straßen und nem Supermarkt im Umkreis, der mehrere Dörfer abdeckt. Wo sollen diese Leute ihre Autos laden? Das sind städteplanerische Herausforderungen, die bei der Diskussion jedesmal vergessen werden.
Wenn man nun die ganzen Vorgärten abreißt (sofern vorhanden natürlich), um ne Ladesäule hinzustellen, ist der Natur ein Bärendienst erwiesen.
Wann bist Du denn das letzte Mal durch so ein richtig uriges Dorf gefahren? ;-)
Also ich gehe auch davon aus, dass die Leute in den Dörfern in der Regel genug Platz am Haus haben und evtl. sogar eh ne Garage/Carport. Nen Vorgarten muss da in der Regel doch nicht abgerissen werden. Außerdem gibt es selbst auf dem Dorf die Möglichkeit von Car Sharing. Zentrale Stelle, die man gut zu Fuß oder mit Rad erreicht mit Car Sharing Angeboten und Ladesäulen je nach Bedarf ausstatten und gut. Ein großes Problem von Autos ist ja eh, dass die die meiste Zeit rumstehen un Platz verbrauchen. In der Stadt natürlich ein größeres Problem als in einem Dorf mit viel Platz, aber man kann ja dennoch reduzieren.
Auf wundersame Weise verzichten die Leute in Dörfern auf ihre Autos und setzen auf Car Sharing?
Und überall gibt es reichlich Garagen und Carports? Was kommt als nächstes? Regelmäßig fahrende Busse?
Ihr könnt die Probleme dahinter doch nicht einfach ausblenden. Eine Kollegin von mir muss ca. 10 Minuten zu ihrem E-Auto laufen, da sie keine Auflademöglichkeit am Haus hat. Stört sie nicht, da sie es aus Überzeugung macht. Für nicht wenige Leute wäre das aber schon ein enormes Problem.
Ich halte einen problemlosen Wechsel daher nach wie vor für vollkommen illusorisch. Die Theorie dahinter ist sicherlich begrüßenswert, die Praxis leider eine völlig andere.
Und überall gibt es reichlich Garagen und Carports? Was kommt als nächstes? Regelmäßig fahrende Busse?
Ihr könnt die Probleme dahinter doch nicht einfach ausblenden. Eine Kollegin von mir muss ca. 10 Minuten zu ihrem E-Auto laufen, da sie keine Auflademöglichkeit am Haus hat. Stört sie nicht, da sie es aus Überzeugung macht. Für nicht wenige Leute wäre das aber schon ein enormes Problem.
Ich halte einen problemlosen Wechsel daher nach wie vor für vollkommen illusorisch. Die Theorie dahinter ist sicherlich begrüßenswert, die Praxis leider eine völlig andere.
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Ich sagte nicht, dass es keine Probleme geben wird, insbesondere, wenn wir es schon als Problem bezeichnen, wenn es jemandem unangenehm(er als zuvor) ist. Aber wir haben ja nicht wirklich eine Wahl und praktikabel ist es allemal. 10 Minuten Fußweg finde ich jetzt auch keine enorme Zumutung. Wenn etwas schweres zu transportieren ist, kann sie das Auto ja dennoch von der Ladestation zu ihrer Wohnstätte fahren und dort einladen.Ryudo hat geschrieben: ↑19. Mär 2023, 21:57Auf wundersame Weise verzichten die Leute in Dörfern auf ihre Autos und setzen auf Car Sharing?
Und überall gibt es reichlich Garagen und Carports? Was kommt als nächstes? Regelmäßig fahrende Busse?
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Hab mir diesen Beitrag vor einer Woche angeschaut und dann hat es nicht mal einen Tage gedauert, bis mir bewusst Begegnungen mit diesen Geräten auf den hiesigen Straßen aufgefallen sind. In einem Fall wurde das Teil ganz klar für den schlichten Arbeitsweg einer einzelnen Person genutzt, inklusive Probleme beim Ausparken. Bescheuert.Clawhunter hat geschrieben: ↑18. Mär 2023, 15:19Ich bin aber bei @Yoshi, in Großstädten gammeln eh schon zu viele Autos rum. Diese riesigen Gefährten, die einfach nur ungenutzt Platz wegnehmen - was haben wir uns da gesellschaftlich nur angetan? Am schlimmsten natürlich SUVs, dazu gibts dieses passende Youtube-Video:
[Video]
Und mit einem Verbrenner würde sie auch regelmäßig Zeit für das Anfahren von Tankstellen aufwenden.Yoshi hat geschrieben: ↑20. Mär 2023, 00:40Ich sagte nicht, dass es keine Probleme geben wird, insbesondere, wenn wir es schon als Problem bezeichnen, wenn es jemandem unangenehm(er als zuvor) ist. Aber wir haben ja nicht wirklich eine Wahl und praktikabel ist es allemal. 10 Minuten Fußweg finde ich jetzt auch keine enorme Zumutung. Wenn etwas schweres zu transportieren ist, kann sie das Auto ja dennoch von der Ladestation zu ihrer Wohnstätte fahren und dort einladen.Ryudo hat geschrieben: ↑19. Mär 2023, 21:57Auf wundersame Weise verzichten die Leute in Dörfern auf ihre Autos und setzen auf Car Sharing?
Und überall gibt es reichlich Garagen und Carports? Was kommt als nächstes? Regelmäßig fahrende Busse?
Ihr könnt die Probleme dahinter doch nicht einfach ausblenden. Eine Kollegin von mir muss ca. 10 Minuten zu ihrem E-Auto laufen, da sie keine Auflademöglichkeit am Haus hat. Stört sie nicht, da sie es aus Überzeugung macht. Für nicht wenige Leute wäre das aber schon ein enormes Problem.
Ich halte einen problemlosen Wechsel daher nach wie vor für vollkommen illusorisch. Die Theorie dahinter ist sicherlich begrüßenswert, die Praxis leider eine völlig andere.