Gerade geschaut: Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

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Zeratul
Hat sein H verloren.
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Gerade geschaut: Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

#1

Beitrag von Zeratul »

Als pendant zum "Gerade durchgespielt"-Thread. Hatten wir im ganzen alten Forum auch mal.

Ich habe gestern Abend There will be Blood geschaut. Diesen Film habe ich mir aus zwei Gründen gekauft: 1. Ist Daniel Day-Lewis imo ein unglaublich guter Schauspieler (Man denke vor allem an "Der letzte Mohikaner" und "Gangs of New York") und 2. Hat der Film bei Amazon bei fast 1200 Bewertungen 4,5 von 5 Sternen bekommen.
Bei dem ersten Punkt wurde ich auch nicht enttäuscht. Daniel Day-Lewis spielt seine Rolle absolut hervorragend. Die guten Bewertungen hingegen kann ich absolut nicht verstehen. Der Film fängt interessant und spannend an, obwohl nach 15 Minuten überhaupt das erste Wort gesprochen wird. Man möchte die ganze Zeit wissen wie es weitergeht und wohin das ganze führt. Wenn es auch zu dem geführt hätte, was der Text auf der Rückseite der Hülle verspricht, wäre es echt ein guter Film gewesen. Aber stattdessen verliert sich die ganze Handlung im Nirgendwo. Es tauchen Charaktere auf, die weder die Handlung des Films noch die Zeichnung oder Entwicklung der Charaktere in irgendeiner Weise voranbringen. Es ist alles einfach langatmig und zäh und teilweise auch schon etwas verstörend. Der absolute Tiefpunkt ist imo dann die Filmmusik, die überhaupt nicht zu dem gezeigten passt. Häufig hat die Musik etwas unheilverkündendes und könnte glatt aus einem Horrorfilm stammen, kurz bevor jemand ermordet wird und diese Musik wird dann beispielsweise auch gespielt, wenn einfach zwei Reiter durch die Prärie reiten. An anderer Stelle ertönen dann nicht defnierbare Klopflaute, die nervig bis teilweise unerträglich sind. Dass all das dann auch noch auf 159 Minuten gestreckt wird, versetzt dem Film endgültig den Todesstoß.

Fazit: Fängt gut, lässt stark nach. Ein langatmiger und zäher Film ohne klare Richtung dafür mit furchtbarer Filmmusik, der nur von einem hervorragenden Daniel Day-Lewis vor dem Totalausfall gerettet wird.
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Ryudo
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#2

Beitrag von Ryudo »

Sonic auf Amazon Video
Hätte ich bei der ersten Ankündigung ja nicht gedacht, aber der Film ist tatsächlich richtig gut. Bin aber wirklich froh, dass sie Sonic damals noch überarbeitet haben. Die ursprüngliche Version hätte ich mir nie angeschaut, egal wie gut der Rest gewesen wäre.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Sonic Franchise einmal eine der besten Videospielverfilmungen hervorbringt? Freue mich auf Teil 2.
Deleted User 67

#3

Beitrag von Deleted User 67 »

Zeratul hat geschrieben: 25. Okt 2020, 14:18 Als pendant zum "Gerade durchgespielt"-Thread. Hatten wir im ganzen alten Forum auch mal.

Ich habe gestern Abend There will be Blood geschaut.
Fazit: Fängt gut, lässt stark nach. Ein langatmiger und zäher Film ohne klare Richtung dafür mit furchtbarer Filmmusik, der nur von einem hervorragenden Daniel Day-Lewis vor dem Totalausfall gerettet wird.
Um den anderen Thread nicht weiter abdriften zu lassen hier.

Du liegst natürlich überhaupt nicht falsch. :) Wenn er dir nicht gefällt, dann gefällt er dir halt nicht. Es ist für mich einfach nur nicht so verständlich, weil er zusammen mit In the Mood for Love für mich der beste Film der 00er Jahre ist. Warum finde ich bei Filmen imme schwer zu erklären, es würde ja an deinem empfinden auch sowieso nichts ändern. Ganz wichtig ist für mich das perfekte Ende, das an genau der richtigen Stelle aufhört. Aber auch sonst ist es ein Genuss, dem machtbesessenen Antihelden dabei zuzusehen, wie er sich immer weiter ins Verderben reitet. Außerdem ist der Film unglaublich hübsch anzusehen.
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Zeratul
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#4

Beitrag von Zeratul »

Klar, ist natürlich alles Geschmackssache. Mich hatte nur einfach interessiert, was genau du an dem Film so toll fandest/ findest. Oder ob du z.B. das mit der unpassenden Musik (die eher wie Horrorfilm-Musik wirkt) anders siehst.

Deinem letzten Satz muss ich definitiv zustimmen. Optisch ist der Film ne Wucht. Da waren einige sehr sehr starke Bilder dabei. Alleine schon die Szene mit dem brennenden Bohrturm z.B..
Generell gab es viele Szenen, die ich richtig gut fand. Wie gesagt, alleine schon der ganze Anfang des Films. Aber dann hätte es sich meiner Meinung nach mehr auf den "Kampf" zwischen dem Protagonisten und Eli konzentrieren müssen. Das war mir alles zu unfokussiert, als hätte der Drehbuchautor ne gute Idee gehabt, aber auf halbem Wege nicht mehr gewusst, wohin er damit will. Und wenn man sich die Entstehungsgeschichte des Drehbuchs anschaut, dann passt das ziemlich gut zu meinem Empfinden der Handlung:
Anderson schrieb an einer Geschichte über die Fehde zweier Familien in der Wüste. Die Ausgangslage gefiel ihm sehr, doch was den Fortgang betraf, trat er auf der Stelle. Bei einer Europareise stieß er in einem kleinen Londoner Buchladen auf Upton Sinclairs Roman Oil! (1927). Der Roman ist teilweise vom Leben des Ölmagnaten Edward L. Doheny inspiriert. „[…] ich hatte genug gute Sachen aus meiner eigenen Geschichte. Und dann kamen aus dem Buch alle notwendigen Aspekte, um daraus ein rundes Ganzes zu machen. Mir war bis dahin eben einfach nicht klar gewesen, worüber genau ich in meiner Geschichte schrieb.“
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