The Forgotten City

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Guybrush Threepwood
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The Forgotten City

#1

Beitrag von Guybrush Threepwood »



The Forgotten City ist ursprünglich eine der erfolgreichsten Skyrim-Mods gewesen, über drei Millionen Downloads, und erschien jetzt in ein eigenständiges Spiel umgearbeitet für alle gängigen Plattformen. Die Reviews sind gut, bei Metacritic 86 für XSX, 85 für PC, 83 für PS5 - PS4, One und Switch haben noch nicht genügend Tests für einen Schnitt.

Worum geht es? Man landet aus der Gegenwart in einer römischen Stadt, in der die goldene Regel herrscht. Wenn jemand ein Verbrechen begeht, werden die Goldstatuen erwachen und jeden Bürger töten. Man ist nicht nur in der Vergangenheit gefangen, sondern auch in einer Zeitschleife, so dass man zurück kann, wenn jemand oder man selbst die Regel verletzt. Das Spiel setzt vorrangig auf Dialoge, Kämpfe sind selten.

Am Trailer sieht man schon, dass es ursprünglich eine Skyrim-Mod ist, so leblos, wie die Gespräche ablaufen. Aber die Wertungen sprechen für sich, das scheint ein Fall für Adventurefreunde zu sein.

Aber wie wohl dieses Jahr üblich, läuft es noch nicht rund. Auf der PS5 brauchen Räume ab und an einen Moment, bis sie mit allen Texturen geladen sind (SSD und so, ne) und ab und an bleiben Figuren mitten in ihrer Animationsphase hängen, dem Vernehmen nach gibt es aber wohl nichts Gamebreaking.

Amazon listet eine Einzelhandelsfassung für PS5 und Xbox, die erste für den 31. August, die zweite für den 31. September. Offensichtliche Platzhaltertermine. Als Download ist es bereits jetzt für alle Plattformen erhältlich.
Zuletzt geändert von Guybrush Threepwood am 30. Okt 2022, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Sun
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#2

Beitrag von Sun »


The Forgotten City ist ein Mystery-Abenteuerspiel mit Erkundung und Detektivarbeit und eine Neubearbeitung einer von Kritikern geliebten Mod mit 3 Mio. Downloads, die 2016 den Australian Writers Guild Award gewonnen hat.

Gewalt ist eine Lösung, doch weit wirst du damit nicht kommen. Nur durch Befragung der engen Gemeinschaft farbenfroher Charaktere, clevere Verwendung der Zeitschleife und das Treffen schwieriger moralischer Entscheidungen kannst du das Mysterium lösen. In diesem Spiel haben deine Entscheidungen Konsequenzen. Das Schicksal der Stadt liegt in deinen Händen.

• Erkunde eine offene römische Stadt mit historisch authentischer Kunst, Architektur, Kleidung und Bräuchen.
• Gehe einem spannenden, nicht-linearen Geheimnis mit mehreren Enden auf den Grund.
• Verflechte dich mit den Schicksalen facettenreicher, ausgesprochen interaktiver Charaktere.
• Triff moralische Entscheidungen mit tödlichen Konsequenzen.
• Sei, wer immer du sein willst, und wähle das Geschlecht deines Charakters, seinen Ursprung und seine Hintergrundgeschichte.
• Bewältige Probleme mit deinem Verstand und Charme, durch Bestechung, Einschüchterung, Gewalt oder die clevere Verwendung der Zeitschleife.
https://gaming-village.de/wp/2021/08/11 ... ty-review/

Es haben ja schon einige hier durch, aber es gab noch keinen Thread, daher mach ich das einfach mal. Mir wurde das Spiel auch sehr ans Herz gelegt und ich habe aktuell Gamepass in dem das Spiel enthalten ist. Daher spiele ich es gerade.
Es braucht wirklich etwas um in Schwung zu kommen. Bei mir hat es bestimmt 1 1/2 Stunden gedauert bis das Spiel mich davon überzeugt hat, dass ich es wirklich weiterspielen will. Jetzt hat es mich aber gepackt.
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Sun
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#3

Beitrag von Sun »

Huch den Thread hatte ich gar nicht gefunden, aber jetzt passt es ja.

Ich habe es jedenfalls durch und während ich am Anfang gar nicht so richtig weiterspielen wollte, hat es mich am Ende so gepackt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte. Ich habe zwar nur der 3 der vier Enden, aber nach dem 4. hatte ich auch irgendwie die Motivation für das dritte nicht mehr, weil es ja nicht mehr besser werden kann. Das erste Ende habe ich leider durch einen Bug bekommen. Ich habe die goldene Regel gebrochen und wollte dann schnell zum Schrein, damit ich wieder in die von vorne beginnen kann. Plötzlich kam aber die Meldung ich hätte Sentius umgebracht. Ich war allerdings nichtmal in seiner Nähe. :M
Naja, Ende 2 und 4 habe ich mir aber selber verdient und der Weg dahin war sehr interessant und spaßig.
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Guybrush Threepwood
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#4

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich habe es jetzt auch endlich gespielt und kann mich den Lobeshymnen nur anschließen. Ich habe das sogenannte Kanonende als erstes erreicht, aber im Anschluss auch die anderen drei mal angeschaut, wobei ich eines nachschlagen musste. Ende 2 und 3 sind so ähnlich, ich kam da gar nicht drauf.

Bezüglich des kanonischen Endes wollte ich zuerst mit den Augen rollen, dass Außerirdische ins Spiel gebracht wurden. Eine echte Gottheit hätte mir besser gefallen. Das schien mir wieder in die Indiefalle zu tappen, unbedingt einen bewusstseinserweiternden Plottwist einbauen zu wollen, wo es keinen gebraucht hätte. Plutos Motivation hätte man ihm als Gott genauso auf den Leib schreiben können. Da hätte man um der Enthüllung willens nicht tief in die Trashkiste greifen müssen wie hier. Aber als das Ende weiterging und man die Überlebenden im Museum getroffen hatte und ich trotz der kurzen Spielzeit das Gefühl hatte, alte Freunde wiederzutreffen, fühlte ich mich so wohl, dass ich dem Spiel den Murks verzeihen konnte und äußerst zufrieden mit dem Gesamtwerk gewesen bin.
Das kanonische Ende erreichte ich übrigens nach acht Zeitsprüngen. Es hätte einer weniger sein können, aber als ich meinen Spielstand am sechsten Tag fortsetzte, ich hatte alles vorbereitet, damit Galleus die Wahl gewinnt, ging es nach Fortsetzen des Spiels mit der Wahl nicht weiter. Als ich Equitia darauf ansprach, die Wahl stattfinden zu lassen, sagte sie mir, sie habe doch bereits stattgefunden, hätte ich das verpasst? Ich ging davon aus, dass sie am Abend trotzdem stattfinden würde, aber nach einer längeren Wartezeit musste ich feststellen, dass die Zeit stillstand. Zum Glück hat ein weiterer Zeitsprung das Spiel repariert.
Abgesehen von diesem Vorfall erschien mir das Spiel ziemlich poliert. Von den Bugs in den Tests habe ich nichts erlebt, obwohl ich auch nur Version 1.0 von der Disc gespielt habe. Ich habe keine Texturnachlader gesehen und keine festhängenden Animationsphasen. Der eine blieb beim Gehen mal an einem Gegenstand hängen, rutschte aber irgendwann vorbei.
In dem Zusammenhang ein Wort zur Technik: Ordentlich für ein kleines Team. Man merkt insbesondere an den Gesichtsanimationen zwar, dass es nur ein kleines Spiel ist, aber ich finde, wenn man den Figuren mal beim Sprechen in die Augen geschaut hat, sind die Emotionen doch gut rübergekommen, insbesondere beim Gefangenen.

Bevor ich das Ende erreichte, habe ich im Spiel so ziemlich alles abgegrast. Nur in die eine von einer Goldstatue blockierten Tür fand ich kein Durchkommen. Aber da hätten eh nur ein paar Denare oder Pfeile auf mich gewartet, nehme ich an. Wie man mit Denaren überschüttet wird, die man eigentlich nicht braucht, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Schlimmer als mit den Rubinen in alten Zeldas.
Ich habe also auch die vermisste Tochter des Magistraten gefunden, bin dem im Anschluss aber nicht weiter nachgegangen, in der korrekten Annahme, wenn Pluto die goldene Regel aufhebe, sei auch sie automatisch gerettet. Da mir der Zugang zur Kanalisation aus irgendeinem Grund auch erst am letzten Tag aufgefallen ist, habe ich sie erst am letzten Tag entdeckt, was mir dramaturgisch auch in dem Kram gepasst hat. Den kreativen Zugang zur oberen Zitadelle hätte ich in der Kanalisation sofort gefunden, gottlob, dass mir die offensichtliche Tür unter der einen Villa nicht vorher aufgefallen ist.

Mir war nicht ganz klar, wo im ägyptischen Teil der Unterwelt die ganzen abgeschabten Goldstatuen hergekommen sind. Die einzelne in der Kanalisation kann man sich als Ausbrecher aus dem Tempel ja noch erklären, aber die dort? Man könnte sagen, über die Jahrtausende sei das Gold von selbst abgeblättert, aber warum war dann noch tiefer keine von denen?

Mit dem Meuchelmörder bin ich auch nicht ganz glücklich. Wie ich sehe, gibt es nur diese eine Möglichkeit, mit ihm fertigzuwerden. Da hätte doch mehr Potenzial sein können als der einer täglich grüßenden Lootbox.

Irgendwie fände ich es nicht schlecht, wenn es doch eine Möglichkeit gegeben hätte, das Brechen der goldenen Regel zu verhindern. Klar, mir ist die Botschaft dahinter schon bewusst, aber sieben Monate ging es doch schon gut, also müsste man es doch hinkriegen, dass ein weiterer Tag klappt und die Zeitschleife gebrochen wird. Man hätte ein solches Ende ja so gestalten können, dass im Anschluss eine Texttafel auftaucht mit dem Hinweis, dass der Magistrat ein paar Tage später ermordet wird, so dass man weiß, die Regel wurde später trotzdem gebrochen. Das wäre nicht unlogischer gewesen wie dass jemand beim Ende, wo man selbst den Magistraten ermordet, trotzdem Zeit findet, eine Steintafel mit dieser Info zu beschreiben. Dass der Magistrat selbst kein Interesse am Ende der Schleife gehabt hätte, stimmt zwar, aber auch für ihn hing das nicht an exakt diesem einen Tag, also hätte er ein paar Tage später in einen Mordanschlag stolpern können. Zum Beispiel durch seine verschwundene Tochter.

Jedenfalls ein ganz tolles Spiel!
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Guybrush Threepwood
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#5

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Wytz hat geschrieben: 22. Jan 2023, 22:13 Alles in allem war es gute Unterhaltung auch wenn mir das canon ending überhaupt nicht gefällt und die Präsentation wirklich schon an der toleranzgrenze nagt. Skyrim war schon 2011 kein hübsches Spiel und forgotten city schafft es überhaupt nicht seine Wurzeln als skyrim mod zu verbergen. Trotzdem empfehlenswert wert für die, die gern Geheimnisse lüften.
Ich wollte mal fragen, ob dich das am Ende stört, das mich auch stört, nämlich ALIENS! Dumm, oder? Da wurde eine Wendung beziehungsweise Enthüllung eingebaut, ohne den geringsten Grund. Gab es irgendetwas, was im Spiel passiert, das die Kraft von Göttern übersteigt und sich nur durch Außerirdische erklären ließe? Durch die Außerirdischen wird es eher noch unlogisch, weil man dann überlegt, wie das ganze technisch überhaupt gehen soll. Göttliche Kräfte würde man auf die gleiche Art nicht hinterfragen.
Das wirkt so, als hätten die Verantwortlichen gedacht: eine gute Geschichte braucht eine Wendung! Das ist ein Muss! Eine Notwendigkeit! Man darf eine Geschichte niemals geradlinig ausklingen lassen! Ich empfinde diese Wendungen mit der Brechstange als ein Symptom großer Verunsicherung beim Autoren und ein Zeugnis von wenig Selbstvertrauen in die eigene Idee.
Was mich etwas mit dem Ende versöhnt, ist, wie die Dialoge im Museum davon abhängen, was man am letzten Tag gemacht hat. Ich muss mir mal die Variante geben, in dem man dem einen keine Aufträge gibt und sonst mit niemanden redet. Dann dürfte man wohl deutlich weniger bewundert werden.
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Wytz
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#6

Beitrag von Wytz »

[mention]Guybrush Threepwood[/mention] Ganz genau das war das Problem ich war schon recht neugierig als man die Türen zuvor öffnet und sich dahinter eine immer noch ältere Kultur öffnet und als nach den Sumerern dann plötzlich dieses sterile futuristische auftaucht hätte ich gern mein eigenes Gesicht gesehen um zu sehen wie ich aussehe wenn ich enttäuscht bin. Ich kann dir da absolut nur zustimmen. Ich bin aber auch obendrein kein Freund von dieser kitschigen museumsrunde wo es alle geschafft haben und was blödes erzählen. hab jetzt deinen Text auch mal nach gelesen wusste gar nicht dass wir einen thread dazu hatten. Mein erstes Ende war übrigens das zweite und am liebsten hätte ich es dabei belassen, damit wäre ich zufriedener gewesen.

Alles in allem war ich gut unterhalten aber im Vergleich zu outer wilds oder obra dinn (so gut wie es sich eben vergleichen lässt) stinkt the forgotten city meilenweit ab. Ich weiß nicht ob du outer wilds schon gespielt hast aber das hat wenigstens ein rundum zufriedenstellendes Ende (und ein ebenso schönes dlc Ende)

Edit: die Tür mit der Statue davor hab ich sehr früh gelöst. Also mir war direkt klar dass man die Regel brechen muss und dann einfach vorbei schleicht. Da sind 4000 denare drin. Im Übrigen war es natürlich auch schade dass der Regelbruch wenig Angst ausgelöst hat. Die ki war einfach zu blöde ^^
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