Sakura Wars

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Guybrush Threepwood
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Sakura Wars

#1

Beitrag von Guybrush Threepwood »



Hm, ich war mir so sicher, dass es hier einen Thread von [mention]Z.Carmine[/mention] gegeben hätte. War es noch im GUF.

Nun, ich wollte keinen eröffnen, aber wo ich mal wieder halbwegs aktuell spiele...

Ja, Sakura Wars, einer dieser Namen, über die man auf Saturn und Dreamcast in den Magazinen las. Da Strategiespiele auf Konsolen nicht so häufig waren (sind), hat es mich damals interessiert, aber damals kamen die Spiele hier nicht. Als es auf Wii so weit war, hat mich der Visual Novel-Teil abgeschreckt. Ewig Standbilder zwischen der Kämpfe betrachten? Aber eine gewisse Aura hat die Reihe immer für mich gehabt.

Nun, da bietet der PS4-Teil mehr fürs Auge. Die ganzen Gespräche sind meistens hübsch animiert und inszeniert. Steppberger in der M! meinte, meiner Erinnerung nach, beim Test, so würde er sich eine AAA Visual Novel vorstellen. Allerdings hat es nicht für durchgängige Sprachausgabe gereicht, was an sich schon schade ist. Dass es aber auch mitten in der Szene wechseln kann, ist irritierend. Nicht mal das komplette Intro ist vertont, da dachte ich an einen Bug, aber es soll scheinbar so sein.

Ich muss mal vorweg nehmen, dass ich diese fröhliche Parallelwelt mit einem friedlichen Japan in den 40ern sehr fragwürdig finde. Wenn hier im Spiel hochnäsige Shanghaier sich über die kaiserliche Kampftruppe lustig machen, wo die Japaner in der Realität zu der Zeit übelst in China gewütet haben... Das ist für mich kein ideales Geschichtsbewusstsein.

In zwei Abenden gab es jetzt viel Gequatsche und erst einen Kampf, aber mich fesselt das ganze sehr. Trotz der üblichen Klischees (fängt ja schon damit an, dass man als Mann unter all den Damen in der Blumendivision unterwegs ist) ist die Besetzung bisher recht sympathisch.

Aber es ist schade, dass es kein Strategiespiel ist. Das hektische Gehacke im Warriors-Stil war nicht sehr spaßig. Selbst wenn man sich von der alten Mechanik löst, hätte man vielleicht lieber das gerade beliebte XCOM-Prinzip kopieren können?

Beim Kartenspiel Koi Koi habe ich übelst versagt, nach sieben Versuchen doch mal den ersten Gegner besiegt. Ich weiß nicht, ob ich mich damit weiter beschäftigen will, mein visuelles Gedächtnis ist womöglich nicht gut genug, um sich all die Kartengruppen zu merken.
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Yoshi
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#2

Beitrag von Yoshi »

Das Spiel wurde im Resetera ja mit einem Thread bedacht, der behauptete, dass es spielerisch relativ nah an Sonic sei, weil es wohl ebenfalls High Speed Jump & Run Sektionen enthält. Ist da was dran?
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Guybrush Threepwood
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#3

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Also, es gab schon eine Sprungsequenz, aber die war sehr simpel.

Ich berichte, wenn sie besser werden.

Aber die meiste Zeit verbringt man mit Gesprächen und den Laufwegen dazwischen. Ich halte es eher für ein Anti-Yoshi-Produkt.
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Ryudo
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#4

Beitrag von Ryudo »

Zu Dreamcast-Zeiten hätte mich die Reihe tatsächlich gereizt, aber nachdem was ich vom PS4-Teil gesehen habe, ist das glaube ich nichts für mich.
Hatte erst gehofft, dass es in die Richtung von Valkyria Chronicles geht, aber das ist wohl definitiv nicht der Fall.
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Guybrush Threepwood
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#5

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Das Szenario macht mir doch immer noch Bauchschmerzen. Klar, okay, es ist eine Fiktion in friedlichen 40ern. Aber als mehrere Kampftruppen aus anderen Ländern eingeführt werden, muss da ausgerechnet die deutsche Kampftruppe die tollste und beste sein? Margarethe ist immerhin ein Kotzbrocken, aber ich finde es schon fragwürdig, so etwas ausgerechnet zur Zeit des Zweiten Weltkrieges zu inszenieren.

Aber wenn ich das ausblende, muss ich auch so fragen: Japan, was ist nur aus dir geworden? Ich spiele nebenbei auch manchmal Skies of Arcadia, und trotz optionaler Spannerszene am Anfang liegen Welten zwischen den Spielen in Sachen Reife.

Selbst wenn man sich bemüht, bleibt die Spielfigur ein peinlich verklemmter Stelzbock. Muss man wirklich einen Herzkasper kriegen, wenn in einer Umkleidekabine für Frauen ein Stück Unterwäsche liegen geblieben ist? Auch bei den Frauen gibt es eine wahnsinnige Diskrepanz zwischen ihrem normalen Charakter und dem gackernden, hysterischen Hühnchen, zu dem sie werden, wenn der "Humor" das braucht. Ich bin sicher, auch diejenigen aus der Blumendivision, die noch nicht in Nähe ihres Kommandanten zu Objekten degeneriert sind, werden es noch tun. Mein Eindruck ist dabei sogar, dass das Spiel harmlos im Vergleich zu anderen japanischen Produktionen wie die Neptuniareihe ist, die ich aber nicht mal mit der Kneifzange anfassen möchte, es somit nicht herausfinden werde.

Also, Japan, was ist nur aus dir geworden?

Ich laufe weiter unermüdlich die optionalen Unterhaltungen ab, sonst hat das Spiel ja auch nichts zu bieten. Es gibt auch genug Szenen, die ich amüsant finde. Dabei verweigere ich mich aber vorsichtshalber jeder Szene im Badezimmer.
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Z.Carmine
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#6

Beitrag von Z.Carmine »

Ich hatte gelesen, dass es irgendwelche Beziehungs-/Dating-wasauchimmer-Elemente gebe, bei denen man mit Zeitlimit unter Antworten auswählen müsse. Und dass die Kämpfe nicht gerade Hauptelement seien.
Aber dass das Spiel in die Richtung geht, nicht. ^^

Der Typ sieht auch nicht gerade so aus, als hätte er Problem mit Damenunterwäsche, aber vielleicht soll die Diskrepanz zum Humor beitragen. :thinking:
"Ich glaube Carmine ist als Kind in den Grummeltrank gefallen" -Rippi
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Guybrush Threepwood
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#7

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich bin durch. Das Spiel wird in den späteren Kapiteln größtenteils ernster, so dass der Schamfaktor meistenteils wieder abgeebbt ist. Oh, und die beiden zum Zeitpunkt meines letzten Teils noch ausstehenden Techtelmechtel mit den selbstbewusstesten Damen im Team sind sogar halbwegs angemessen, sie schmelzen nicht so übertrieben dahin - auch deshalb zum Glück, weil mir Azami minderjährig scheint.

Ich habe nicht den Vergleich mit den Vorgängern, die ja auch immer Romantikspiele gewesen sind. Aus meiner Erfahrung scheint mir einfach, dass Frauenrollen in japanischen Videospielen aus der vor allem, aber nicht nur zweiten Reihe mit den Jahrzehnten immer stärker sexualisiert werden. Es geht ja nicht mal ums äußerliche Charakterdesign (jedenfalls nicht in diesem Fall, da stört mich nur Anastasia), sondern um dieses immer quietschiger, hysterischer und unselbstständiger werdende Element.

Wenn man das ausblendet, scheint mir der Visual Novel-Teil der Vorgänger halbwegs okay in die Gegenwart übertragen worden zu sein. Ich verstehe zwar nicht, warum die rein japanische Sprachausgabe nicht komplett ist - buchstäblich, das belegt ähnlich viel Platz auf der Festplatte wie Uncharted IV mit umfangreicher Sprachausgabe in mehreren Sprachen bei viel mehr und aufwendiger gestalteten Schauplätzen -, aber die vielen Unterhaltungen bieten genug Auswahlmöglichkeiten, die sich transparent auf Sympathieskalen auswirken, sind aufwendig animiert (selten, zum Ende aber immer öfter, wird auf Standbilder ausgewichen) und zwar manches Mal peinlich, aber meistens sehr witzig. Zur Mitte des Spiels übertreibt es einfach, aber im Rückblick sehe ich manches wieder entspannter, wenn auch nicht völlig unkritisch.

Absolut unzufrieden bin ich jedoch mit den Actionsequenzen und bin verwirrt, wie es dazu kommen konnte. Die Actionsequenzen habe ich mit den Warriors-Spielen verglichen, aber eigentlich stimmt das nur an der Oberfläche. In den Warriorsspielen muss man auf großen Karten immerhin mehrere Hotspots im Auge behalten, dieses taktische Element fehlt in den Schläuchen von Sakura Wars völlig. Aber rein funktionell ist es mit den Gegnermassen halt näher an Warriors als etwa an Devil May Cry. Da fehlt dem Moveset auch die Tiefe, jemine, Warriors-Charaktere haben mehr drauf! Ich verstehe echt nicht, warum die Entwickler diesen Weg eingeschlagen haben. Es ist ja nun mal so, dass Fire Emblem zeigt, dass strategische Schlachten kombiniert mit langen Dialogen dazwischen Hitpotenzial haben. Es gab nicht den geringsten Grund, aus Sakura Wars ein Hack'n Slay zu machen. Wenn Sega die Entscheidung aufgrund von einem Marktforschungsunternehmen getroffen hat, sollten sie das besser nie wieder anheuern, denn, Vorurteile mögen aus mir sprechen, aber ich stelle mir den typischen Warriorsspieler, wirklich den Typ, der sie alle spielt und trotzdem nach mehr Futter giert, als ziemlich ungeduldig vor. In diesen Spielen ist immer was los, hier vergehen Stunden ohne Kampf. Für welche Zielgruppe wurde dieses Spiel also eigentlich gemacht?

Ich habe es oben schon gesagt, wenn man etwas ändern will, hätte man sich auch bei den derzeit beliebten, dynamischeren Strategiespielen im XCOM-Stil bedienen können.

Wenn ich das Spiel bewerten müsste:
Der Erkundungsteil: Okay
Der Kampfteil: Müll
Koi-Koi Wars: Gut

Das Gesamturteil: So lala.

Ja, Koi-Ko Wars. Ich habe dieses Kartenspiel bis zum Ende nicht ganz durchschaut, aber trotzdem einige Zeit damit verbracht. Ein gutes Minispiel.

Die Grafik ist schon sehr schön, aber die Schauplätze verändern sich einfach nicht mit der Jahreszeit. Im Winter schneit es im Ladebildschirm, aber nicht im Spiel. Diese komische Linie in allen Gesichtern, die wohl als permanenter Schatten den Kontrast der Nase erhöhen soll, hat mich zu Beginn des Spiels verwirrt. Erst dachte ich, der Hauptcharakter hat eine dicke Narbe auf der Nase, und wieso nicht, er hat ja Kampferfahrung, aber als alle diese Linien im Gesicht trugen, habe ich erst verstanden, was es darstellen soll.

Der Soundtrack ist übrigens sehr schmissig, wohl das beste am Spiel, den Track beim Kampf gegen die Berliner Kampftruppe habe ich mir schon bei Youtube gesucht, der hat im Gefecht pure Gänsehaut erzeugt.
Yoshi hat geschrieben: 22. Jun 2021, 08:26 Das Spiel wurde im Resetera ja mit einem Thread bedacht, der behauptete, dass es spielerisch relativ nah an Sonic sei, weil es wohl ebenfalls High Speed Jump & Run Sektionen enthält. Ist da was dran?
Wenn es eine Weltverschwörung gibt, an die ich glaube, dann jene, dass eine anonyme Gruppe Falschbehauptungen in die Welt setzt, mit dem Ziel, Yoshi leiden zu lassen, in dem ihm Spiele unter falschem Vorwand nahegelegt werden, deren Konsum ihn nur quälen würde. Ja, man hüpft häufiger über sich langsam drehende Zahnräder und gemächlich schwebende Plattformen, und ja, zwischen den Kämpfen haut man immer den Boost rein, weil man sich sonst quälend langsam fortbewegt. Aber wenn ich nach Sonic Adventure, Sonic Adventure 2, Sonic Heroes, Sonic und die geheimen Ringe, Sonic Colours, Sonic Generations und Sonic Lost World genügend Erfahrung mit Sonic reklamieren darf, um ein Urteil abgeben zu dürfen: Totaler Quatsch, der nur im nerdigen Elfenbeinturm von Resetera gedeihen kann!
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Z.Carmine
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#8

Beitrag von Z.Carmine »

Ich glaube, mit laut Homepage 13 Jahren scheint Azami nicht nur minderjährig. :monocle:
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Guybrush Threepwood
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#9

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Im Spiel wird es nie gesagt. In der guten, alten Zeit hätte es in der Anleitung gestanden.

Den Badspannerszenen habe ich mich ja verweigert, aber auch mit Azami hätte es auch eine gegeben! Meine Spielfigur widert mich an!

Woher ich weiß, dass es Spannerszenen sind? In eine bin ich dann doch versehentlich reingestolpert und zum Schluss gibt es eine obligatorische, wo er drei seiner Truppe beim Ausziehen zuguckt. Erst hinterher fällt ihm ein, dass er ja seine Augen hätte schließen können. Jaaa, wer's glaubt!
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Z.Carmine
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#10

Beitrag von Z.Carmine »

Versehentlich reingestolpert, wer's glaubt. ^^


Im PSN war das Spiel im Angebot, und wegen dieses Threads habe ich ganz kurz überlegt!
Aber es dann sein lassen. Sorry. :ugly:
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