Sind Videospiele Kunst?

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Sind Videospiele Kunst?

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Nein
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1
14%
 
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Clawhunter
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Sind Videospiele Kunst?

#1

Beitrag von Clawhunter »

Die Frage steht im Titel, ich möchte euch nicht beeinflussen!
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Screw
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Registriert: 18. Mai 2020, 17:41

#2

Beitrag von Screw »

Zwar dienen Videospiele in erster Linie dem Umsatz und sind daher strenger gebunden an gewisse Ausdrucksformen als es in der Literatur und bildenden Kunst der Fall sein kann. Aber letztlich sind viele kreative Menschen an Spielen beteiligt. Ich würde daher sagen, dass Spiele sowas wie Mainstream-Kunst sind. Sie erfordern Kreativität, die sich gut verkaufen lässt. Kunst für die Massen.
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Scorplian
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#3

Beitrag von Scorplian »

Ah damn, habe mich verklickt und lässt sich nicht mehr ändern x)


Also dieses Thema hatten wir mal im Beleverse und ich fand es ... anstrengend (wohlbemerkt hatte ich das eingeworfen)

Ob nun alle Spiele Kunst sind, ist mir echt nun ziemlich egal. Aber ich hasse es Videospiele auf Kunst zu thematisieren. Das erzeugt in meinem Empfinden eine hochgestochene Jubelei zum gesamten Medium. Ich empfinde die Prämisse von Videospielen in erster Linie als Unterhaltungsprodukt und will mich mit dieser Stock-im-... Thematik namens Kunst kaum befassen.
BIS AUF: Spiele die eben wirklich deutlich dies in den Fokus stellen. Ein Spiel das mit künstlerischer Ästethik arbeitet und diese eben als Hauptaugenmerk präsentiert. Beispiele hierzu wären imo so Dinger wie flower, Journey, Unravel, ... . Gelinde gesagt in Form eines Kategorisierung finde ich den Ausdruck sinnvoll, ansonsten nervt er mich einfach nur.

Deshalb wollte ich Antwort 3 wählen ^^'
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Cube
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#4

Beitrag von Cube »

Alles Geschaffene, was irgendwie eine Reaktion auslösen soll, ist Kunst. Egal ob es Computerspiele, Bücher, Filme, Gemälde, Musik, Möbel, Werbung, Webseiten, Fotographien, etc. sind. Egal ob es populär oder unbekannt ist. Egal ob kommerziell oder im privaten nur für sich selbst auf die Beine gestellt wurde. Alles Kunst.

Ob es dann letztendlich gute/interessante oder schlechte/vernachlässigbare Kunst ist, nun, das liegt im Auge der betrachtenen Person.

Was mich gerade brennend interessiert ist der Grund für diese Umfrage.
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Clawhunter
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Registriert: 21. Jan 2021, 23:50

#5

Beitrag von Clawhunter »

Ich muss zugeben in diesem Fall hatte irgendwo anders jemand das Thema aufgeworfen und ich hab mich gefragt ob wir die Diskussion nicht hier schonmal hatten - zu meiner Überraschung musste ich feststellen dass das nicht der Fall ist (vermutlich in einem vorigen Forum). Und da ich Umfragen MANCHMAL witzig finde, hab ich kurzerhand eine gemacht^^
Und das sage ich obwohl ich hier bei diesem Thema eigentlich eher bei Scorplian bin: so what, who cares?! (wieder eine unsinnige Begriffsdiskussion. Warum über einen Begriff diskutieren, wenn die Assoziation der beiden Begriffe Videospiele/Kunst doch eigentlich überhaupt keine Rolle spielt; außer VIELLEICHT für irgendwelche staatlichen Unterstützungsaktionen, aber das ist ja nicht unser Problem)
Vielleicht interessiert mich eher wie Leute zu ihrer eigenen Schlussfolgerung zum Thema kommen als was ich für richtig empfinde. Also interessierts mich eher auf der Metaebene^^
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Screw
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#6

Beitrag von Screw »

Cube hat geschrieben: 26. Okt 2025, 18:30 Alles Geschaffene, was irgendwie eine Reaktion auslösen soll, ist Kunst.
Nicht jedes Kunstwerk findet allerdings den Weg in die Öffentlichkeit, um dann Reaktionen auszulösen. Vielleicht ist Kunst eher als Reaktion des Künstlers zu verstehen.

Spiele-Kunst wäre dann eine Reaktion auf die Bedingungen des Marktes.

Wobei ja letztlich alles [irgendwie] eine Reaktion ist. Also ist alles Kunst? :enton:
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Guybrush Threepwood
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#7

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Manche Spiele sind es, die meisten nicht. Wie auch bei Filmen, Büchern etc.

Wer sagt, jedes Buch sei Kunst, adelt diese ganze aktuelle Romantic Fantasy-Welle zu sehr, sowie die alten Westerngroschenromane, die mein Vater immer gelesen hat.

Bei Filmen wird der Kunstdiskurs ja hoffentlich bei den ganzen Pornofilmen zu 99% aufhören - ich muss immer noch an dieses komische surrealistische Etwas denken, was einmal in meiner Jugend bei VOX im Samstagabend-Softporn-Fenster lief. Wenig Sex aber der absolute Mindfuck - ich werde wohl nie herauskriegen, wie dieser Film hieß - der war abgedrehte Kunst! Und ich würde ihn gerne nochmal sehen!

Egal, also, Spiele und Kunst: Je mehr ein Videospiel einem Gesellschaftsspiel ähnelt, desto weniger wahrscheinlich kann es meines Erachtens Kunst sein. Multiplayer steht dem nun gar nicht entgegen, siehe Journey, aber wenn man eine Partie FIFA nach der nächsten abzieht, hat das mit Kunst nichts zu tun. Zumal bei FIFA das gestalterische Element abseits der Menüführung lediglich auf ein Abbild der Realität hinausläuft.

Man kann ewig im Einzelfall darüber streiten, ob das denn nun Kunst ist. Was auf jeden Fall gerade medienübergreifend ein Problem ist, das ist die immer stärkere Franchise-Fixierung. Selbst wenn etwas zu Beginn Kunst war, dann geht das bei zig Fortsetzungen verloren, weil irgendwann auch die ambitioniertesten Schreiber einfach nicht mehr verdecken können, dass der einzige Grund für die neue Wendung das Geldverdienen ist. Life is Strange ist spätestens mit Double Exposure in diese Falle getappt, um bei Spielen zu bleiben, vermutlich schon mit True Colors, aber das hat wenigstens spürbar noch mehr Herz.

Wenn man alles zu Kunst erklärt, weil jemand bei der Gestaltung mit Sorgfalt und Gedanken herangegangen ist, dann ist alles Kunst. Aber dann braucht es den Begriff nicht mehr.
Der Diskurs ist ein bisschen durch all die Mitvierziger im Internet versaut, die endlich anerkannt haben wollen, das ihre Superheldencomics von früher immer Kunst waren - was nicht unmöglich ist, siehe Watchmen (die Fortsetzungen habe ich nie gelesen; das Original hat aber einen deutlich spürbaren Anspruch), aber nicht generell gilt, siehe all diese Reboots, die es ständig braucht, damit man kontinuierlich weiter Geld mit neuen Kontinuitäten von Spider- und Batman verdient. Manchmal kommt dann vielleicht ein Adnor bei raus, aber wahrscheinlicher nur ein Obi Wan, das Lücken füllt, welche im Original keine intendierten Lücken war - sprich man konnte von ausgehen, dass er sich Jahrzehntelang in der Wüste versteckt hat - aber nein, damit kann man jetzt kein Geld verdienen!
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Yoshi
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#8

Beitrag von Yoshi »

Guybrush Threepwood hat geschrieben: 28. Okt 2025, 09:21 Wer sagt, jedes Buch sei Kunst, adelt diese ganze aktuelle Romantic Fantasy-Welle zu sehr, sowie die alten Westerngroschenromane, die mein Vater immer gelesen hat.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Jedes kreative Erzeugnis, das nicht unmittelbar einer Problemlösung dient, würde ich als Kunst bezeichnen. Das ist keine Adelung: nur weil etwas Kunst ist, ist es nicht gute oder wertvolle Kunst. Es kann auch ein Groschenroman wie Shakespeares oder Fontanes Arbeit sein ;). Entsprechend ist auch jedes Videospiel meines Erachtens Kunst, unabhängig davon, dass die schöpferische Höhe unterschiedlich ausfallen kann und ein Spiel wie Tetris (das Original) sicherlich eine bedeutsamere künstlerische Leistung ist als FC26.
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