Die Sims

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Guybrush Threepwood
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Die Sims

#1

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Die Sims, die!

Um mal etwas anderes zu spielen und angesichts des bis heute andauernden Erfolges eine ziemlich große Bildungslücke zu schließen, habe ich mit den Sims angefangen. Mit der PS2-Version, die einen Storymodus erhalten hat - auf den EA sogar so Stolz war, dass der eigentlich zentrale Endlosmodus bis zu einem gewissen Fortschritt im Storymodus gesperrt ist. Ein weiterer Unterschied zum PC-Original war der Wechsel von 2D zu 3D, wobei es natürlich bei der Vogelperspektive geblieben ist. Zoom und Kameraschwenks boten dadurch aber sicher sehr viel mehr Freiheit.

Ein Dämpfer für mich gleich zu Beginn: Die Sims gehört zu den PS2-Spielen, welche auf CD-Rom ausgeliefert wurden. Die PS2 macht leider ein relativ unangenehm pfeifendes Geräusch, wenn es PS2-Software von CD statt DVD liest. Das habe ich nicht gerne, aber es gibt nur relativ wenige, vorrangig früh im Systemzyklus erschienene Spiele auf CD, Half-Life zum Beispiel. Na ja, ist letztlich Gewöhnungssache.

Die Story beginnt mit einem Traum von einer Villa und einer Gespielin im Whirlpool. Die harte Realität, in der ich im Anschluss erwache, besteht in einer Einzimmerbude mit Mama, mit der man sich ein Bett teilt. Und der Fernseher ist kaputt. Das Ziel ist, von Mama 800 Dollar zu leihen, um Ausziehen zu können. Wieso gibt Mama mir das Geld nicht gleich um mich loszuwerden?
Gut, Mama muss zufrieden werden, also besorge ich mir beim Reparaturversuch des Fernsehers erstmal einen Schlag. Okay, glücklicherweise gibt es im Bücherregal ein Mechanikbuch, also level ich meinen Sim erstmal auf Mechanik Stufe 1 auf, ach, das geht recht schnell, besser gleich Stufe 2. Mama trinkt derweil aus der Milchtüte und wirft sie im Anschluss auf den Boden. Ich repariere den Fernseher und widme mich gleich dem Kochbuch, denn ein leckeres Mahl macht Mama sicher glücklich. Also schafft mein Sim es, auch Kochen bis Stufe 1 zu lernen, während Mama die Wohnung mit gleichzeitig eingeschalteten Fernseher und Radio beschallt. Dann koche ich ein schönes Mahl, Mama pfeffert die zweite Milchtüte auf den Boden und geht aufs Klo. Als sie rauskommt, ist das Essen fertig. Wir essen zusammen, währenddessen weist mich das Spiel darauf hin, dass ich auf meinen Harnddrang achten muss. Klar, mache ich, drücke ich aufs Klo und wähle benutzen. Aber mein Sim isst erstmal auf. Na ja, Mama könnte sauer werden, wenn man zu früh aufsteht, oder? Sie wird aber auch sauer, wenn man nach dem Essen das Pippi nicht mehr halten kann und neben ihr und dem Küchentisch auf den Boden strullert. Hm, ob das der perfekte Zeitpunkt ist, um um Geld zu bitten? Nun gut, ich entleere den Rest meiner Blase auf der Toilette und wische den Mist erstmal auf, entferne auch die Milchtüten vom Boden. Mama schaut wieder fern und hört Radio. Mein Sim wird jetzt müde. Leider kann er nicht schlafen, wenn alle Geräte an sind. Zum Glück entscheidet sich Mama, um ein Uhr morgens draußen die Blumen zu gießen, ich kann alles ausschalten und endlich schlafen. Als Mama um fünf Uhr morgens wieder reinkommt, trinkt sie erstmal einen Espresso und schaltet den Fernseher ein. Auch ein Wecker. Währenddessen schwirren Fliegen um den Küchentisch. Nun gut, als ich wegen Mamas Medienkonsum nicht schlafen konnte, hätte ich auch echt abwaschen können. Also, dann mal ran, bevor ich frühstück mache. Mama sagt, ich stinke. Ja, die Hygieneleiste ist auch noch da. Also, besser mal baden. Mama wirft wieder eine Milchtüte auf den Boden und setzt sich, während ich aus der Wanne klettere, auf die Toilette. Danke Mama, ich mache gleich Frühstück - währenddessen geht sie ins Bett. Sie hält sich also doch nicht nur mit Espresso auf den Beinen. Sie schimpft, ich solle den Fernseher ausmachen, den sie die ganze Zeit laufen ließ. Klar, Mama, mache ich. Aber während sie schläft, kann ich mir kein Geld leihen. Mama schläft also lieber tagsüber. Möchte Mama das Bett nicht mit mir teilen? Die Spaßleiste meines Sims sackt ab, aber ich darf Mama nicht stören. Lese ich ein Buch! Das scheint die Spaßliste nur langsam zu füllen, aber immerhin, es ist leise. Oder es war leise, jetzt schwirrt Ungeziefer ums Klo. Ich unterbreche den Spaß zum Kloputzen, füttere die Fische und bringe im Anschluss Kochen auf Stufe 2. Ich wollte Mechanik auf 3 bringen, aber Mama wacht endlich auf. Bis mein Sim sich erhebt, hat sie angefangen, zu kochen. Wie lieb! Ich gehe auf Toilette, um zu beweisen, dass ich stubenrein bin, esse mit ihr, wasche ab, und jetzt gehe ich ans Geldleihen! Sie hat derweil wieder Radio und Fernseher gleichzeitig an. Ich kann 300 der 800 Dollar leihen, bis mein Sim aus Müdigkeit anfängt, zu schwanken. Oh je, ich bin müde, und Mama hat mit ihrem Fernsehabend gerade erst angefangen! Trotzdem mache ich beides aus. Das versteht Mama sicher. Ich gehe ins Bett, derweil macht sie den Fernseher an. Mein Sim schreckt aus dem Bett hoch, obwohl die Müdigkeitsleiste komplett rot ist. Erschöpft bricht er neben dem Bett zusammen, aber er schreckt hoch, als Mama das Radio einschaltet. Tapfer mache ich wieder beides aus. Diesmal bricht mein Sim nach dem Ausschalten des Fernsehers neben diesem zusammen und schläft jetzt wirklich tief und fest. Auch als Mama den Fernseher wieder einschaltet, nicht ohne vorher eine Milchtüte auf den Boden zu werfen, wacht mein Sim nicht auf. Na gut, immerhin füllt sich die Wachheitsanzeige - aber die Komfortanzeige nimmt rapide ab! Während Mama das Radio einschaltet, rät sie mir, ins Bett zu gehen, aber das habe ich schon längst ausgewählt. Mein Sim wacht jedoch nicht auf! Ich fühle mich hilflos! Erst als Komfort bei Null ist, kapiere ich, dass ich nach direkten Anklicken des Sims ihn manuell wecken kann. Jetzt habe ich Rücken und ruhe mich erstmal auf dem Sofa aus. Langsam füllt sich die Komfortleiste, während Mama sich ein Essen kocht, im Stehen isst und den Teller auf den Boden pfeffert. Während sich die Komfortleiste füllt, geht die Spaßleiste gen Null. Es wird morgen und ich verpasse den Moment, das restliche Geld zu erschnorren, weil Mama schlafen geht. Ich habe wieder Spaß mit einem Buch, aber während Mama den Tag verschläft, manage ich meine Statusleisten viel souveräner, um zum Schnorren bereit zu sein, wenn sie erwacht! Ich esse eine Kleinigkeit, bade, pinkle wie ein großer Junge, mache ein Nickerchen auf dem Sofa, den Haushalt und ja, als Mama wieder ihre üblichen, nächtlichen Aktivitäten beginnt, komme ich schon mal an siebenhundert Dollar! Nachdem ich sie in Ruhe fernsehen ließ, waren auch die letzten hundert Dollar verfügbar! Jetzt brauche ich einen Job, um Level 1 abzuschließen. Unter den schon mehreren Tageszeitungen vor der Tür suche ich mir die aktuelle Ausgabe heraus (das muss sogar sein, die alten könnte ich nur wegwerfen) und habe die Wahl zwischen Kellner für 100 Dollar, Rekrut beim Militär für 250 Dollar und irgendwas anderes für 175 Dollar. Ich folge dem Ruf des Geldes und der Vaterlandsliebe, von Mamas Liebe habe ich erstmal genug. Mama sagt zum Abschluss des Levels, sie sei froh dass ich endlich ausziehe. Aber ich glaube, es fällt ihr schwer, wenn niemand mehr da ist, der die Milchtüten vom Boden aufliest.

Und so endete das erste Level und meine erste Erfahrung mit den Sims. Das war witzig und hat mir Lust auf die restliche Karriere gemacht. All die Bedürfnisse zu befriedigen, könnte auf Dauer hektisch werden, und das erst Level hat schon viel länger gedauert, als ich gedacht hätte, aber ich spiele auf jeden Fall weiter und ich hoffe, die späteren Level bieten ebenso viel Stoff für mein Tagebuch, wie das erste.
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Z.Carmine
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#2

Beitrag von Z.Carmine »

Das hoffe ich auch. :lol:
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Yoshi
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#3

Beitrag von Yoshi »

So sehr ich die Sims hasse, so viel Spaß hat mir das Lesen deines Tagebuchs gemacht. Irgendwie kannst du den Humor sprachlich für mich besser transportieren als das Spiel audiovisuell, wohl weil beim Spiel dieses Gameplay meiner Freude im Weg stünde ;).
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Cube
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#4

Beitrag von Cube »

Also so wie deine Mama drauf ist, überrascht es doch aber, dass sie nicht 800 Dollar von dir für eine Auszugserlaubnis verlangt hat. :enton:
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Shogoki
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#5

Beitrag von Shogoki »

Grandios! Bitte mehr davon!

Allerdings finde ich den Text, wenn ich es mir real vorstelle, sehr creepy. "Mama" erinnert mich an Gaimans "Mama" in "Coraline" und die Atmosphäre beim Lesen ist Fallout-mäßig düster-bedrückend mit überspitztem Humor.
Wenn es ein Indie-Spiel wäre, wäre es das Spielziel, dass der ultrareiche Schnösel aus dieser Albtraumwelt entfliehen will und im Laufe des Spieles ein besserer Mensch wird um dann am Ende entweder aufzuwachen, zu sterben, der Parallelwelt zu entfliehen oder sich zu entscheiden, in dieser Welt zu bleiben - vllt weil er Mama ganz lieb gewinnt.

Daran sieht man, was für ein inspirierender Text dir gelungen ist, Guybrush!
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Ryudo
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#6

Beitrag von Ryudo »

Ich bin auf weitere Abenteuer deines Sims gespannt [mention]Guybrush Threepwood[/mention]

Die Sims ist eines der wenigen Spiele, die ich auf PC gespielt habe. Kann mich gar nicht mehr erinnern, welcher Teil. Erschien mir damals aber vernünftiger, den Titel mit Maus zu spielen. War die ersten paar Tage auch ziemlich lustig und ich hab es sehr intensiv gespielt, dann plötzlich überhaupt nicht mehr, weil zu monoton. Ich hab noch nie ein Spiel erlebt, an dem innerhalb kürzester Zeit sämtliches Interesse verfolgen ist.
Jahre später hab ich irgend einen Teil auf PS4 ausprobiert, weil PS+. Nach ner halben Stunde habe ich es wieder gelöscht, weil es noch immer super langweilig war.
Nein Danke, aber da sind mir Simulationen wie Two Point Hospital wesentlich lieber, weil auch fordernder.
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Clawhunter
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#7

Beitrag von Clawhunter »

ich konnte Sims auch nicht lange spielen, bin einfach zu "RPG-geschädigt", will heißen mein einziges Ziel war dass die Stats meines Charakters hoch gingen und man viel Geld hatte; an dem Einrichten des Hauses und dem ziellosen Sozialleben des Sims hatte ich eigentlich gar kein Interesse, deshalb ist bei mir auch recht schnell die Lust verflogen (aber n paar Wochen bin ich schon drangeblieben glaub ich). Insofern umso spannender mal von einem Kampagnenmodus zu lesen :)
(aber das Gameplay klingt nervig^^)
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Guybrush Threepwood
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#8

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Das 2. Kapitel heißt "Reality Bites" und verdammt, hat die Realität in meinem echten Leben hart zugebissen! Ich poste privates nicht gerne online, darum belasse ich es mal dabei. Hatte aber Gründe, warum ich mich hier rar gemacht habe. Gespielt habe ich durchaus noch, aber andere Spiele als Die Sims, weil meiner Spielfigur ein gutes Leben aufzubauen mir emotional total unpassend schien, während mein eigenes so blöd lief. Vor einer Woche habe ich immerhin das zweite Level beendet (fehlte nicht mehr viel). Einen Stil wie oben schaffe ich nicht. Zum einen, weil es so lange her gewesen ist, dass ich eher Memoiren verfassen müsste, zum anderen, weil ich immer noch nicht übermäßig gut drauf bin. Aber ich will mal trotzdem das Level beschreiben.

Der Einstieg ins wahre Leben ist ungefähr wie erwartet: Man hat ein kleines Haus gemietet (wie auch immer für 800 Dollar) mit Schlafzimmer, Bad, großem Wohnzimmer, kleinem Lesezimmer und einer Küche - theoretisch. Der Sohn des Vermieters beichtet mir zu Beginn, dass er mit Freunden in der Nacht zuvor gefeiert hat und es etwas aus dem Ruder gelaufen sei. Er bietet mir an, umsonst zu wohnen, wenn ich alles wieder auf Vordermann bringe. Die Wohnung ist vermüllt, viele Elektrogeräte im Haus sind kaputt, die Küchengeräte gehen aber noch! Sie stehen allerdings im Freien, da Aschehaufen dort zu finden sind, wo früher die Wände der Küche gestanden haben. Ob der Grill, der ungefähr in der Mitte der ehemaligen Küche steht, eine Mitschuld daran hatte? Ich bin dabei, die Asche aufzufegen, als ein Freund, eine Freundin und Mama vorne klingeln. Bis ich dort angekommen bin, ist Mama bereits dazu übergegangen, meinen Freund zu ohrfeigen. Ich habe alle begrüßt und auch mit allen geplaudert, und während der Rest dann schnell ging, kam die Freundin in mein Haus mit rein. Ich habe den Fernseher angemacht (weiß nicht mehr, ob ich ihn schnell reparieren musste) und mich mit ihr auf die Couch gesetzt. Ich weiß nicht, ob sie nicht gerne fernsieht oder ob sie der stinkende Müll im Wohnzimmer aufgeregt hat, jedenfalls schimpfte sie mich aus und ging dann ganz schnell. Ich habe sicher nicht drum gebeten, dass alle so schnell nach dem Einzug schon vorbeikommen!
Reality Bites - ich muss sagen, das Level ist tatsächlich große Kunst, weil es sehr mühsam ist, die Ziele zu erreichen, die da wären, das Haus auf Vordermann zu bringen, ein paar teure Sachen zu kaufen (Wertsteigerung) und dreimal befördert zu werden. Die Realität trifft einen hart, die Arbeit und die Erfüllung der Grundbedürfnisse rauben die Zeit, alles auf Vordermann zu bringen, die fröhlich pfeifende Briefträgerin bringt so regelmäßig Rechnungen, das kaum was vom Verdienst bleibt, die beiden Freunde sind schnell eingeschnappt, dass man keine Zeit hat und schneiden einen. Alleine leben ist doch nicht so einfach, wie man denkt! Mein Sim ist ziemlich depressiv geworden, heulte viel mit blinkenden Sozial- und Spaßbalken und da ein unzufriedener Sim offenbar auf Arbeit nicht überzeugt, hat die erste Beförderung, die es laut Internet gratis gibt, wenn der Sim einfach mal gut gelaunt zur Arbeit geht, lange auf sich warten lassen. Wobei ich das nicht ganz verstanden habe: Angeblich reicht ein grüner Balken in der Gesamtanzeigen, den ich mehrmals hatte, aber ich vermute, im Hintergrund wird genauer differenziert und ein ganz knapp grüner Balken reicht dann doch nicht. Es dauerte lange, bis ich befördert wurde. Ab da blieb etwas Geld übrig und nach langer Zeit konnte ich mal ein Luxusgut kaufen, ein VR-Set, das meinem Sim geholfen hat, die Spaßleiste oben zu halten. Ab da wurde es einfacher.
Davor verrann eine lange Zeit, in der ich von der Hand in den Mund lebte. Meine Fische verhungerten, täglich kam der Sohn des Vermieters rein, um sich über mich lustig zu machen. Wenn die Sozialleiste zu sehr abgenommen hat, konnte ich mich immerhin auf Mama verlassen, die täglich vorbei kam. Wenn der Balken zu niedrig war, habe ich dann auch mal auf ihr klingeln reagiert. Den Spaßbalken konnte ich mit einem alten Computer und Lesen stabilisieren, ab und zu tanzte ich zu Musik. Ich war schon reif genug, immer rechtzeitig auf Toilette und ins Bett zu gehen. Nicht einmal pinkelte ich auf den Boden oder schlief auf ihm! Aber wenn ich mal ein freies Spiel beginne werde ich ausprobieren, die beiden Balken so getimt ablaufen zu lassen, damit mein Sim erst auf den Boden pinkelt und dann genau auf derselben Stelle einschläft - aber meinem Kampagnensim will ich das nicht antun!
Erst als nach der Beförderung mehr Geld in der Kasse war, die Virtual Reality meinen Sim psychisch stabilisiert hat, ging es mit allem voran. Ich hatte Kraft zu trainieren, um die weiteren Beförderungen anzugehen (als Soldat muss ich vor allem die körperliche Fitness verbessern) und ich konnte mich mehr den Freunden widmen. Einen Fernsehabend mit der Freundin habe ich nie wieder probiert, aber immerhin habe ich ein paar Mal mit ihr getanzt, mit meinem Freund gegrillt und meine Mama konnte ich endlich komplett vernachlässigen! Wie das echte Leben, sobald man konsumieren kann, läuft alles besser! :mrbanana:
Kaum war die dritte Beförderung durch, kam der Sohn des Vermieters und lud mich, weil ich langsam vorzeigbar bin, ein, mit ihm eine WG zu gründen. Und weil mein Sim offenbar doch keine Selbstachtung hat, ging er natürlich auf das Angebot ein und ließ auf dem Weg zum dritten Level das Haus ohne Küchenwände hinter sich. In der Welt der Sims regnet es nie (wie in der Realität), deshalb sind die Küchengeräte draußen sicher. Die Wiesen in Die Sims sind aber immer grün, trotz fehlendem Regen. Hier weicht es etwas von der Realität ab.

So, ich plane weiter, Die Sims durchzuspielen, bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob ich das jetzt gleich weiter spiele, oder ob ich das auf Herbst verschiebe. Ich bin zwar langsam über die dramatischen Ereignisse, die ich Ende Mai durchleben musste, hinweg, aber irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, mein Sim hat es besser als ich. :ugly: Das entscheidet sich wahrscheinlich Mitte der Woche, dann sollte ich The Quarry durchgespielt haben, und dann suche ich mir entweder etwas anderes, oder ich hege meinen Sim - ich glaube ja irgendwie nicht, dass es für ihn in der WG ohne mich reibungslos funktionieren wird.

[mention]Shogoki[/mention] Ich habe den Film nie geschaut, aber das Buch Coraline finde ich super!
Zuletzt geändert von Guybrush Threepwood am 17. Jul 2022, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Clawhunter
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#9

Beitrag von Clawhunter »

Schön dass du wieder da bist, Guybrush :schmieg:
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Ryudo
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#10

Beitrag von Ryudo »

Du beschreibst das Spiel genauso, wie ich es in Erinnerung habe. [mention]Guybrush Threepwood[/mention]
Und genau da lag dann auch das Problem seinerzeit: Einmal raus, hab ich an dem Titel komplett die Lust verloren und mit komplett meine ich komplett. Ich hab das Spiel nie wieder eingelegt und trauere ihm auch keine Träne hinterher. Dabei fand ich es die ersten paar Tage tatsächlich recht witzig. Aber irgendwie wurde es mir dann zu monoton / nervig.

Ansonsten schließe ich mich Clawhunter an. Hatte mich tatsächlich bereits gewundert, wo du bist. Habe mir aber aber was in der Richtung leider schon fast gedacht.
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Screw
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#11

Beitrag von Screw »

Ist MySims eigentlich ähnlich gut wie Animal Crossing?
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Guybrush Threepwood
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#12

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Im dritten Abschnitt zieht man im Haus von Dagobert mit ein - im Englischen Dudley genannt und im Missionszielebildschirm auch. Da waren wohl mehrere Übersetzer am Werk, die sich nicht abgesprochen haben. Egal, er könnte ja auch Dagobert Dudley heißen, oder?
Es vergeht keine Sekunde nach dem Einzug, da gibt mir einer von Dudleys Freunden die Richtung vor: Wie könne ich mit einem Loser wie Dudley zusammenziehen? Ich solle was aus mir machen, um einen besseren Mitbewohner zu kriegen. So ein oberflächliches Pack! Dudleys Haus ist erstmal gut in Schuss, sogar die Küchenwände stehen noch. Ein besserer Mitbewohner als Mama müsste er sein. Wobei er auch dazu neigt, Kleinigkeiten aus dem Kühlschrank zu nehmen und dann auf den Boden zu werfen. Und nachts fernzusehen, aber immerhin ohne gleichzeitige Musikbeschallung. Der Vorteil des größeren Hauses ist, dass es mich im Schlafzimmer nicht stört, wenn jemand anders fernsieht. Das Haus hat zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Küche und ein großes Wohnzimmer sowie einen Garten mit Whirlpool.
Ums Essen muss ich mir gar nicht so viele Sorgen machen, da Dudley zwei- bis dreimal am Tag Burger grillt und nur die Hälfte isst. Besser, man bedient sich, bevor der Rest die Fliegen anlockt. Es entsteht nur eine enorme Menge schmutzigen Geschirrs, um das ich mich allein kümmern muss. Ich schätze es auch nicht, dass Dudley trotz zweier Badezimmer immer regelmäßig in meines reinkommt, wenn ich pinkle oder bade.
Aber diese kleinen Nickligkeiten musste ich ja erstmal kennenlernen. Am ersten Tag ging die Post ab. Dudley hat gleich ein paar Freunde eingeladen. Mit Burgern und Whirlpool ist das ein guter Einstand. Als letztes Missonsziel soll ich mit einem von Dudleys Freunden zusammenziehen. Nun, da habe ich doch gleich den Blick auf Franka geworfen, die auch da ist, und mit ihren blonden Zöpfen und dem grässlichen Namen immerhin genug unter allen Sims auffällt, dass ich unter den Gästen nicht versehentlich mit dem falschen rede, um die Freundschaftsanzeige zu füllen.
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Am zweiten Tag kommt der Alltag wieder, ich werde jeden Morgen zum Armeedienst abgeholt, Dudley arbeitet als Verkäufer in der Nacht, wo er unregelmäßig 110 Dollar mitbringt (ich starte im Kapitel mit 400). Unregelmäßig, da er seine Arbeit auch gerne mal verschläft oder überm Burgerbraten vergisst, loszufahren. Ich kümmere mich um die beiden fürs Kapitel notwendigen Beförderungen, trainiere vorm Spiegel Reden haltend mein Charisma und die Logik mit dem Schachbrett. Da setzt sich auch mal einer von Dudleys Freunden dazu, Carlos heißt er. Neben der Arbeit baue ich den Freundschaftsstatus zu Franka und einer anderen Sim auf. Während ich privat wie beruflich vorankomme, verkommt Dudley. Er wäscht sich, pinkelt und isst zwar ordentlich Burger, aber seine Freunde kommen nicht mehr, er heult viel herum und bevor meine erste Sitzung endete, überraschte er mich, indem er einmal rumkam und mich geohrfeigt hat. Was kann ich denn für seine Probleme?
Viel, wie ich beim Laden feststellen musste. Dann steuerte ich nämlich plötzlich Dudley. In die Anleitung geschaut und siehe, man kann mit R2 zwischen den Sims wechseln. Ich dachte, das wäre etwas fürs freie Spiel und in der Story bliebe ich bei meinem Sim. Na gut, also, dann war es wohl Zeit, Dudley wieder aufzubauen, der zwischenzeitlich im Job eine Stufe runtergehauen wurde und nur noch 80 Dollar zum Einkommen beigetragen hat, ich inzwischen 500. Vor allem hieß es, sein Sozialleben wieder in Schwung zu bringen. Ich lud mit ihm zwei Freunde ein, wo der Freundschaftswert noch nicht völlig am Ende gewesen ist. Das waren zwei Männer. Ich nehme mir den Luxus heraus, besser bei Frauen anzukommen als er.
Mit seinen Burgen und dem Whirlpool geht das vergleichsweise schnell. Die Hausarbeit ließ ich inzwischen von einem Dienstmädchen erledigen. Ich dachte, mit zwei Sims bräuchte ich das nicht, aber Dudley verweigert alles, was nach Aufräumen klingt. Dem Dienstmädchen kann ich zusehen, während ich auf Arbeit bin. Als es die Toilette gleichzeitig mit Dudley betritt, dachte ich mir, dafür bezahle ich die Dame ja wohl nicht, aber während sie den Boden wischte, hat er nur die Pflanze gegossen.
Ab da wusste ich, dass er im Haushalt also nicht ganz nutzlos ist, und ließ ihn ab da die Pflanzen gießen und die Fische füttern.
Als er wieder 110 Dollar verdient und ich sehe, für eine weitere Beförderung brächte er mehr körperliche Fitness, investiere ich in ein Laufband. Aber das verweigert er, für die Verbesserung von Attributen sei er nicht zu haben, dafür sei ich besser geeignet. Nun, rausgeworfenes Geld ist es nicht, da kann ich ja selbst drauf trainieren. Für Beförderungen in späteren Kapiteln brauche ich wahrscheinlich auch mehr Fitness als jetzt.
Langsam wird es Zeit für Partys. Schließlich soll ich eine wilde Party schmeißen und mit einen von Dudleys Freunden zusammenziehen, um das Kapitel zu beenden. Aber das liest sich leichter, als es zu machen. Die Partys kommen mäßig an. Hier schaute ich in einen Lösungsweg. Aha, mit den im zweiten Kapitel verfügbaren Items ist das Erfolgsrezept ein zweiter Whirlpool. Mit was für eklig reich geborenen Schnöseln gebe ich mich ab, dass ein Whirlpool nicht reicht? Ein Whirlpool ist teuer, aber zum Glück bin ich nicht so weit von weg. Kaum steht der zweite Whirlpool, lasse ich Dudley alle einladen, Burger grillen, ich bestelle Pizza dazu und die Party kann steigen! Aber was passiert? Der alte Whirlpool geht kaputt und überflutet die Terrasse! Die Party ist wieder im Arsch und ich brauche die ganze Freizeit des darauffolgenden Tages, um den Whirlpool zu reparieren und das Dienstmädchen zwei Tage, um alles sauberzumachen.
Wieder lade ich zur Party, diesmal koche ich ein besseres Essen neben Dudleys Burgern, um mehr zu bieten. Was passiert? Der neue Whirlpool, erst einmal benutzt, geht kaputt und überflutet wieder die Terrasse! Die Gartenlaterne brennt durch, eventuell, weil sie im überfluteten Bereich steht und in Dudleys Bad ist das Klo verstopft und läuft über. Ich versuche, den Whirlpool zu reparieren, vielleicht kann ich die Party retten, da erscheint die Polizei und warnt, die Party sei zu laut. Ich solle die Gäste verabschieden. Aber nein, ich werde diese Party retten! Ich suche Dudley, um mehr Burger zu grillen, stelle aber fest, dass er sich von der Party verdrückt und zur Arbeit gegangen ist. Die Polizei erscheint erneut und brummt mir 250 Dollar Strafe auf, die Gäste verabschieden sich mit den Worten, die Party sei das letzte. Mein Sim bricht ermüdet, hungrig und mit leerer Spaßanzeige die Reparatur ab. Ich will auf mein Klo, um festzustellen, dass auch dieses verstopft ist. Beim Versuch, es zu "reparieren" pinkelt mein Sim auf den Boden. Zum Baden ist er zu müde. Kurz nach drei, da kommt Dudley nach Hause und muss zwangsläufig auch auf den Boden pinkeln, falle ich mit meinem Sim ins Bett, während Dudley Burger grillt, um sich zu erholen. Mein Sim erwacht zur Arbeitszeit übermüdet mit komplett roten Spaß- und Hygienebalken, fast roten Sozialbalken. roten Wohnungsbalken und fast leerer Hungeranzeige. Nur die Harnanzeige ist sehr grün. Die gesamte Stimmungsanzeige blinkt rot, so schlimm war es bei Dudley nie gewesen! Bevor ich gehe, bestelle ich noch den Handwerker, soll der alles richten, auch wenn es Geld kostet. Von dem ich nun weniger habe. Anscheinend schätzt es die Armee nicht, wenn Offiziere vor Urin triefend und übernächtigt zur Arbeit erscheinen und ich werde degradiert.
Jetzt brauche ich ein paar Tage, um wieder mit meinem Sim auf einen grünen Zweig zu kommen. Die Freundschaft mit Franka hilft dabei sehr. Die Anzeige ist bei 100, sie kommt immer vorbei, wenn ich es wünsche, umarmt mich - um es nicht zu strapazieren, rief ich sie erst, nachdem ich mich gebadet habe - und hilft dabei, meinen Sim wieder aufzubauen. Jetzt bin ich fast wirklich verliebt. Ich wurde rasch wieder befördert und als bald alles bereit war, schmissen wir wieder eine Party. Diesmal hielten die Whirlpools, Dudley verdrückte sich nicht zur Arbeit (da habe ich drauf geachtet) und gegen Mitternacht hieß es, die Party sei wild! Juhu! Raus aus dem Höllenloch. also ging ich so auf Franka zu und stellte fest - dass ich sie gar nicht fragen konnte, ob sie mit mir zusammenwohnen will. Ich bin in die Falle getappt! Klar, das Missionsziel sagt, ich solle mit einem von Dudleys Freunden zusammenziehen, und ich habe ihn die Anzeige nur zu den zwei Männern richtig aufbauen lassen. Oh, Mann! Und natürlich haben beide mich abgewiesen, sie würden mich ja kaum kennen.
Also musste ich noch ein paar Simtage damit verbringen, mich mit einen von ihnen anzufreunden, nämlich Carlos, der immerhin mal mit mir Schach gespielt hat. Ich war zu eifersüchtig, um Franka mit Dudley zu teilen. Es brauchte viele Freundschaftsabende mit Carlos, damit seine Anzeige hoch genug war, dass ich mich sicher fühlte. Eine weitere Party, aber die lief nicht so toll und Carlos sagte, er würde ja gerne mit mir zusammenziehen, aber so eine Party deprimiere ihn. Mein zweiter Versuch, eine bessere Party zu schmeißen, hat dann geklappt. Zwar gab es nicht diese Meldung, es sei eine wilde Party, aber Carlos willigte ein und es geht ab ins neue Zuhause. Das irritiert mich bei einem ersten Blick mit nur einem Schlafzimmer mit nur einem Doppelbett - vielleicht hätte ich Dudley doch besser mit Franke bekannt gemacht...

Wegen der unterschiedlichen Arbeitszeiten war das Kapitel zäh. Die Zeit vergeht im Zeitraffer, wenn alle Sims arbeiten und/oder schlafen, aber meistens war Dudley da und wach oder ich. Man kann dann mir R1 immer noch die Zeit beschleunigen, aber deutlich langsamer. Mir gefällt das ungewöhnliche Spielprinzip und die entstehenden, komischen Situationen immer noch, aber man verbringt einfach viel Zeit mit Warten.

Was ist eigentlich mit Mama? Nun, ich habe sie in dem Kapitel noch einmal angerufen, mehr aber nicht. Ich bin jetzt erwachsen und vergesse meine Mutter! Einladen kam schon mal gar nicht in Frage, am Ende wäre sie mit Dudley in den Pool gestiegen. Ich bin sicher, er wäre der Sohn, den sie sich immer gewünscht hat. :(
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Guybrush Threepwood
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#13

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich habe das immer nebenher weitergespielt und inzwischen flatterte auch der Abspann über den Bildschirm.

Der neuen WG im vierten Kapitel habe ich erstmal meinen Stempel aufgedrückt, indem ich mir ein eigenes Bett gekauft habe.
Carlos ist als Mitbewohner in einem Punkt fauler als Dagobert Dudley, denn er arbeitet nicht, andererseits schmeißt er den Haushalt recht kompetent, wenn man ihn unbeachtet machen lässt. Er spielt viel Gitarre und Schach, half auch meinem Logikwert, und er hat viele Freunde, die am ersten Tag auch alle gleich vorbeikamen. Wir haben hier im Grunde ein ziemlich einfaches Kapitel, wenn man Carlos Haushalt und Partys schmeißen lässt, sozialisiert man sich recht leicht mit anderen Sims und kann sich nebenbei auf die Karriere konzentrieren.
Tja, nur leider, leider, hat Carlos ein linkes Händchen, das mich leider über zwei Stunden Spielzeit gekostet hat. Als er einmal, als ich auf Arbeit war, sich Mittagessen gekocht hat, ging der Herd in Flammen auf. Ich ließ ihn die Feuerwehr rufen, dummerweise ist er dann in die Küche zurückgerannt, um panisch auf und ab zu hüpfen. Als der Feuerwehrmann erschienen ist, stand Carlos schon lichterloh in Flammen. Der Feuerwehrmann hat die Prioritäten etwas fragwürdig gesetzt und sich erstmal um den Herd gekümmert, so dass Carlos gestorben ist. Der Sensenmann erschien und theoretisch denke ich, man kann mit ihm interagieren, aber ich war ja noch auf Arbeit. Der Feuerwehrmann ging, das Hausmädchen (das ich weiter beschäftigt habe, ist in dem Spiel sehr billig) kehrte die Asche auf, der Sensenmann raubte Carlos Seele und ich bekam ein Game Over. Der Frust verband sich mit dem unerwarteten PS5-Kauf und ich habe Die Sims eine Weile nicht angefasst.
Als ich wieder Lust bekam, beging ich einen Fehler! Nicht, dass ich einen Rauchmelder für die Küche gekauft habe, sondern dass ich zum Wiederreinkommen auf die Idee kam, in einen Lösungsweg zu schauen, der mir empfahl, alle Skills für die restlichen Beförderungen in diesem Kapitel zu entwickeln, da man im nächsten Kapitel als Vater kaum noch Zeit dafür hätte. Klang einleuchtend. Also ging der gemütliche Alltag des Kapitels weiter. Feiern, ackern, lernen, mit Franka schmusen, denn die habe ich mir als Frau fürs nächste Kapitel vorgesehen, war sie immer so lieb zu mir!
Das dauerte eine Weile in vielen, kurzen Sitzungen. Carlos, obwohl ich ihn Kochbücher habe büffeln lassen, hat den Herd während einer Party wieder angezündet. Die Feuerwehr kam wegen des Brandmelders sofort, aber weil die ganzen Partygäste ihren Paniktanz in der Küche aufführten, kam er nicht zum Feuer. Ich gab meinem Sim und Carlos Bewegungsbefehle, so dass sich die ganzen Sims hin und hergeschoben haben und irgendwann ploppte der Feuerwehrmann auf die andere Seite und löschte alles, bevor ein Sim verbrannt ist. Ich weiß nicht, ob der Tod eines Partygastes auch ein Game Over gewesen wäre, ich weiß nur, dass ich wieder lange nicht gespeichert hatte. Ich hätte das Spiel vielleicht in die Ecke gepfeffert, wenn mir die Dödel wieder verbrannt wären!
Egal, mühsam klamüserte ich mir die Skills zusammen und dann wollte ich Franka heiraten! Die Missionsziele wollen, dass man das auf einer Party macht. Also ließ ich meinen Sim im Telefonmenü eine Party organisieren. Leider trommelt das Spiel einen von den Entwicklern vorgesehenen Pool an Gästen zusammen, aber man kann welche zusätzlich einladen, also auch Franka. Aber so ein Mist, und ich meine es ernst: Das Spiel erlaubt Anträge nur für seine ausgesuchten Partygäste! Zwei Missionen lang mache ich Franka den Hof und dann lässt mich das Spiel es nicht mal versuchen? Toll! Also habe ich in den folgenden Spieltagen mit dem Party-NPC, bei dem mein Sim eh schon am beliebtesten war, so viel Zeit verbracht, dass die Zuneigung maximal ist. Party geschmissen, noch mal überprüft, ob bei Franka die Option vielleicht doch noch auftaucht. Tja, nicht mal in Die Sims kriege ich, was ich will! Also, Maya den Antrag gemacht, sie sagte ja, man heiratet im Brautkleid und Smoking auf der Stelle inmitten applaudierender Partygäste und zieht in ein neues Haus.

In Kapitel 5 fährt Mama in einer Limousine vor und freut sich wahnsinnig, dass ihr Sohn geheiratet hat, und fährt in der Limousine wieder davon. Ich meine, ja, ich habe sie nicht zur Hochzeit eingeladen, aber warum fährt sie in einer Limousine? Ich bin wohl nicht der einzige mit Geheimnissen.
Das Haus muss man im Gegensatz zu den vorhergehenden Kapiteln einrichten, wobei viele Möbel schon da sind, sie stehen nur eng gepackt, als ob man das Umzugsunternehmen nur fürs Reintragen bezahlt hat - selbst schuld!
Nachdem ich alles schnuckelig gemacht habe und die Kinderkrankheiten ausgemerzt habe (zuerst stand der Kühlschrank mit der Tür zur Wand und ich habe mich gewundert, warum sich meine Sims nichts rausnehmen wollten), wollte ich das Eheglück genießen. Ich küsse Maya einmal und plötzlich steht eine Wiege neben dem Bett. Das ging doch irgendwie schneller, als ich erwartet habe. Ein Mädchen! Ich nannte sie Claire und ließ vorrangig Maya nachts das Kind umsorgen, ich wollte ausgeschlafen sein für meinen Karriere, wie es sich in einem modernen Haushalt 2002 ja wohl gehört! Immerhin habe ich wieder das Dienstmädchen engagiert! Was kann man mehr von mir erwarten?
Dank vorbereiteter Skills war ich ruckzuck aufs Maximum des Kapitels befördert. Jetzt muss ich sagen, das Babyalter ist in dem Spiel gar nicht so schlecht dargestellt, Mayas Charakterwerte werden ziemlich unter Stress gesetzt, weil sie nicht ausschlafen kann. Nach ein paar Tagen verschwindet die Wiege und wir haben ein etwa achtjähriges Mädchen im Haus. Ich besorgte einen Sandkasten für den Garten und ein Bett fürs Kind. Die Simskinder sind recht pflegeleicht, die Werte verändern sich nicht so schnell nach unten wie bei den Erwachsenen und es ist ziemlich stubenrein und verwendet zuverlässiger die Toilette als die erwachsenen Sims, Maya und Carlos im Kapitel vorher verpassen den Zeitpunkt gerne mal. Das Mädchen geht von selbst jeden Morgen in den Schulbus und als ich Claire nur einmal ein Buch lesen ließ, hieß es gleich, die Noten seien hervorragend! Jetzt hätte ich Maya gerne etwas Ruhe gegönnt, aber als sie Claire einmal gedrückt hat, stand plötzlich eine zweite Wiege im Haus - das irritierte mich doch um einiges mehr als die Schwangerschaft durch Kuss! Ich habe schon mal ein zweites Bett fürs Kinderzimmer gekauft und, wie es sich für einen treusorgenden Ehemann gehört, habe ich auch gleich dort im Kinderzimmer geschaffen, damit ich ungestört vom Babygeschrei weiter ausgeschlafen zur Arbeit gehen kann. Maya macht das ja so gut! Die geborene Mutter! Im ernst, die Animation, wenn sie im Schlafanzug das Kind wiegt, war wirklich schön anzuschauen!
Und als Amelie aus der Wiege sprang - war das Kapitel vorbei.
Und das war mein Fehler, das Familienlebenskapitel war quasi vorbei, bevor es begonnen hat. Ich bekam auch eine Belohnung fürs extra schnelle Beenden. Der Lösungsweg hat sicher recht, dass die Verbesserung der Skillpunkte auch als etwas altmodischer Vater sicher schwerer gewesen wäre, aber es wäre bestimmt schöner gewesen, den Alltag mit zwei Kindern länger zu spielen.
Jedenfalls fuhr nach Amelies Menschwerdung Mama in der Limousine vor und sagte mir, dass sie Stefan (wer zur Hölle ist das?) geheiratet habe und seine zugige Villa leer stünde und wir sie haben können. Ich stelle mir jetzt einen Millionär vor, der seine Villa stehen lässt, und mit Mama in ihr kleines Haus voller Milchtüten auf dem Boden zieht. Wer sie heiratet, muss sehr unterwürfig veranlagt sein!

Im fünften Kapitel hat man also eine Villa bezogen. Eine Villa ohne Möbel. Jetzt die zweite Folge meines Fehlers, auf die Lösung zu hören: Ich kam mit knapp 21.000 Dollar in dem Level an. Wie heißt ein Missionsziel? Kaufe für 20.000 Dollar (die heißen hier Simoleons, aber ich schreibe lieber Dollar) eine Yacht. Das macht mein Sim dann gleich automatisch und jetzt muss ich mit 1.000 Dollar meine vierköpfige Familie in einer leeren Villa durchbringen. Wobei, es gibt immerhin einen Teppich, den ich gleich verkauft habe, und so konnte ich immerhin ein Bett für alle kaufen, einen Kühlschrank und eine Toilette und Dusche. Putzig, wie die KI nach dem Toilettengang den Springbrunnen vor dem Haus zum Hände waschen nutzt. Irgendwie raffiniert! Ein Waschbecken stand aber ganz oben auf der weiteren Einkaufsliste.
Am ersten Morgen waren wir dann nur noch zu dritt. Claire wurde in die Privatschule aufgenommen, was heißt, sie verschwindet komplett aus dem Spiel. Sie werden so schnell groß!
Mühsam kaufe ich mir von meinem ersparten die fehlenden Bade- und Küchenmöbel. Beim Abendessen zündet Maya die Küche an, wieder gab es das Problem, dass alle Sims vor dem Feuer auf und ab hüpften. Als der Feuerwehrmann durch die für eine Villa erstaunlich enge Küche gekommen ist, waren schon alle Küchenmöbel verbrannt. Das tat mit meinen paar Kröten richtig weh!
Hätte ich das Spiel normal gespielt, hätte ich länger gebraucht und gleich mehr Geld für Möbel gehabt, aber irgendwie war es auch cool, quasi von der Hand in den Mund gelebt zu haben. In den anderen Kapiteln war eine Grundausstattung immer da und hier wurde wohl erwartet, man kommt mit genug Geld ran. Also, ja, auf den Lösungsweg zu hören, war ein Fehler, aber das Villakapitel wurde dadurch irgendwie auch interessant.
Als ich mir ein Bücherregal leisten konnte und Amelie ein Buch lesen ließ, wurde sie am nächsten Morgen dank besserer Noten gleich entführt, äh, in die Privatschule aufgenommen. Ich sollte sie jedenfalls niemals wiedersehen! Warum kann man seine Kinder nicht per Telefon wenigstens mal zum Essen einladen?
Jetzt waren wir wieder allein in der Villa, weitere Kinder scheinen in der Kampagne ausgeschlossen. Ich ließ Maya einen Job suchen, um schneller Geld für Möbel zu kriegen. Nach meiner letzten Beförderung hieß es nämlich nur noch, eine letzte große Party vor dem Ruhestand zu schmeißen und damit die Party zum Kochen kommt, braucht es mehr Amüsement als ein Esstisch mit vier Holzstühlen. Es dauerte eine Weile, ein Billardtisch kam dazu, ein Whirlpool, ein Pokertisch und mehr - die Villa verwandelte sich zusehend in ein lustbetontes Casino. Irgendwann, es dauerte ein paar Versuche, wertete das Spiel die Party als gelungen und alle Gäste applaudierten mir zum Ruhestand und in einem kurzen Renderfilm geht es in einem von einem Affen (?!?) gesteuerten Hubschrauber auf die Yacht, die ich gekauft habe, Simoleons müssen mehr wert als Dollar haben, denn das Ding sieht aus wie ein Kreuzfahrtschiff, und mein Sim fährt - in meinem Kopfkanon mit Franka als Mätresse - in den Sonnenuntergang.

Bildungslücke geschlossen, trotz des Grinds insgesamt viel Spaß gehabt. Es war mal etwas anderes und wenn man dran gesessen hat, dachte man schnell mal, komm, ich spiele noch einen Tag. Ich hätte wirklich gerne mehr vom fünften Kapitel gehabt und habe generell etwas Lust auf mehr Sims.

Ab Die Sims 3 gab es keine Kampagne mehr für die Konsolenports. Es gibt Die Sims brechen aus, quasi eine Scheinfortsetzung mit Features aus den ganzen Erweiterungen, die man damals anders nicht auf Konsole bringen konnte, mit einer Kampagne, die als zweites Kind derselben Mutter nach deren Scheidung von Stefan (vielleicht irgendwann der Milchtüten überdrüssig) die Story sogar fortsetzt, dann Die Urbz Sims in the City, das ein maßgeschneidertes Konsolenerlebnis sein sollte und deshalb wohl jeden Anspruch über Bord geworfen hat, und Die Sims 2 als wieder komplexere Umsetzung mit konsolenexklusiver Kampagne - warum die bei all den Erweiterungen selbst nie für den PC kamen, ist eigentlich ziemlich seltsam. Dann gab es noch Die Sims 2 Gestrandet als eine Art Survival-Spin-Off. An dem Spiel hatte ich zu seinem Erscheinen schon Interesse gehabt.
Mich juckt es irgendwie in den Fingern, als Langzeitprojekt die anderen Sims-Kampagnen zu spielen, aber vielleicht ist es besser, ein Endlosspiel zu starten und die Kinder diesmal nicht so schnell ziehen zu lassen - man muss ja nur gucken, dass sie keine Bücher lesen. Vielleicht bin ich dann schon bedient.
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Ryudo
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#14

Beitrag von Ryudo »

Das Endlosspiel kannst Du auch mit Die Sims 4 spielen. Das Grundspiel gibt es seit heute kostenlos.

https://www.play3.de/2022/10/18/sims-4- ... kostenlos/
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Guybrush Threepwood
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#15

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich nehme das mal als Sammelthread für die alten Konsolensims.
Ich spiele nebenher Die Sims brechen aus auf der Xbox. Alte Tests haben mir vermittelt, es sei quasi das gleiche wie in die Die Sims, aber das ist Blödsinn. Klar, es ist das gleiche Spielprinzip, viele Assets sind ähnlich, wobei die Grafik einen sehr großen Sprung gemacht hat und man dementsprechend mit der Kamera näher heran darf. Es könnte natürlich auch der Sprung von PS2 zur Xbox sein, aber ich sehe nichts, was die PS2 nicht auch könnte.

Was die Kampagne so viel besser macht, als die Vorgänger, ist Persönlichkeit. Das fängt schon im vorgestellten Charakter im Editor an. Wo Die Sims den generischsten Cis-Mann präsentierte, den ich je gesehen habe, schlägt einen Die Sims brechen aus dieses fesche Mädel links oben auf dem Cover vor. Da bräuchte es eigentlich keinen Editor, mit so einer Figur ist man gleich zufrieden. Und dann zieht man nicht nur von Haus zu Haus, sondern erlebt tatsächlich verschiedene Wohnformen. Erst startet man in Mamas Haus, die dieses Mal zu Tutorialzwecken nett zum Spieler ist, anschließend zog ich zu einer Freundin namens Mimi in deren Häuschen, das sah genau wie die im Vorgänger aus, dann zog ich in eine WG in einem Atelier und wohne jetzt im Hinterzimmer eines Nachtklubs. Welche Stationen man im Spiel durchlebt, hängt an der gewählten Karriere, so dass sich mehrfaches Durchspielen lohnen würde. Es gibt auch einen Bösewicht, der reiche Stefan, dem alle Immobilien in der Stadt gehört und der, wenn man irgendwo hinzieht, auftaucht und irgendwas anstellt. Wenn man in den Nachtklub zieht, beschwert er sich, dass er die Immobilie als Lagerhaus vermietet hätte und pfändet die Tanzfläche. Pfänden heißt, dass er sie mit einem Staubsauger aufsaugt. Das ganze Spiel transportiert eine erfrischende Verrücktheit.
Einiges ist zugänglicher geworden, Fähigkeiten werden schneller gelernt und man kommt auch schneller an Geld. Außerdem ist man nicht mehr ans aktuelle Haus gefesselt, sondern kann andere Orte besuchen, vor allem die, aus denen man ausgezogen ist. Aber man kann zum Beispiel auch vorher schon den Nachtklub besuchen. Das macht es auch viel leichter, sowohl Freundschaften zu pflegen als auch Alina (so der voreingestellte Name) bei Laune zu halten.

Im Nachtklub bin ich jetzt aber auch zu etwas gezwungen worden, was im Vorgänger in keiner Mission nötig war: Zu bauen! Wenn ich nicht mit den beiden Mitbewohner abwechselnd auf der Couch schlafen wollte - und das geht nicht, weil sonst die Stimmung versaut wird - musste ich Schlafzimmer anbauen eine Dusche errichten, wenn ich nicht nur die Hände waschen wollte. Das hat viel Geld gekostet, da war ich fast Pleite. Die Tanzfläche habe ich auch ersetzt. Aber da half mir doch die Besuchsfunktion. Bis wieder mehr Geld da war, habe ich mich auf meinen Roller geschwungen und mich bei meinen alten Mitbewohnern im Atelier einfach zum Abendesse eingeladen.
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Guybrush Threepwood
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#16

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Irgendwie ist die Reihe meine Sonntagabend-Abkling-Nummer geworden, die ich nach Sport und Baden einlege, somit mache ich da auch ziemlich konstant Fortschritt.

Die Sims brechen aus habe ich inzwischen abgeschlossen, beziehungsweise möchte ich da unbedingt hin zurück, um auch wirklich alle Lokalitäten mal bewohnt zu haben. Man kann mit dem gleichen Sim eine andere Karriere starten, das müsste dann ganz schnell gehen, es sind ja schon einige Fähigkeiten aufgebaut.

Im Nachtklub war das Spiel etwas zäher, weil das so ein heruntergekommener Ort zum Leben gewesen ist. Es war schwer, da die Laune und das Trainieren im Einklang zu halten. Der nächste Stopp war das Haus eines Schauspielerpärrchens. Das war Easy Life, der Nachtklub ist als Spaßlocation etwas durchgefallen, hat meine Anwesenheit scheinbar nicht unbeschadet überstanden, aber mit den beiden einen Fernsehabend zu machen, hat Soziales und Spaß gleichzeitig hochgebracht, dann trainierte man etwas vor der Arbeit. Heikel war, als der Mann seine Frau geküsst hat und meine Sim irgendwie eifersüchtig wurde und ihn geohrfeigt hat. Drama!
Zur letzten Beförderung zieht man in die Villa des gemeinen, reichen Stefans, oder besetzt sie eher? Jedenfalls jagt Mama ihn zu Beginn des Abschnitts aus der Stadt und man bewohnt sie dann.
Die Sims brechen aus ist ein wirklich rundum verbesserter Nachfolger gewesen, Grafik und Spielsysteme wurden erfolgreich verbessert und es zelebriert seine absurden Momente besser.

Anders Die Urbz - Sims in the City. Nach zwei erfolgreichen Konsolensims dachte EA sich plötzlich: "Moment, Konsolenspieler sind doch dumm, vereinfachen wir alles mal." Es gibt keine Karriere mehr, die Sozialaktionen haben keine Dynamik mehr, an sich wird man konstant nur beliebter, während man durch die Viertel zieht. Trainieren und Geld verdienen malträtiert den Daumen mit Button Smashing-Minispielen und die Bedürfnisse sind weniger geworden. Dummerweise sind die das Hauptproblem, es gibt nur eine Gegend, die ich erst später freigeschaltet habe, wo man alle Bedürfnisse an einem Ort befriedigen kann. Richtig waschen konnte ich mich lange nur in meiner Wohnung, dort gab es aber kein Klo. Vielleicht bin ich dumm, aber ich habe auch nicht herausgefunden, wie ich eines kaufe, im Gegensatz zu anderen Möbeln. Vielleicht ist das Recht auf ein Klo zu Hause hinter einer optionalen Aufgabe versteckt, aber ich habe sie nicht gefunden, aber auch nicht alles gemacht, was ging. Weil die Ladezeiten lang sind, nervte das ständige Reisen, nur um die Bedürfnisse an getrennten Orten zu befriedigen.
Um in den Vierteln gut anzukommen, muss man sich kleiden, wie ein Skater, Hip Hopper oder Punk, je nachdem, was dort Mode ist. Weil ich manche Stile sehr ähnlich fand, habe ich Fotos von meinen Outfits mit meinem Handy gemacht, um mich später daran erinnern zu können. Da fällt mir ein, die könnte ich jetzt mal löschen.
Man muss in den VIP-Bereich aller Partyviertel der Stadt und dann mit den dort gelernten Powersozialaktionen pro Viertel einen Rowdy vertreiben, dann bekommt man von einem der Black Eyed Peas seine Wohnung geschenkt - leider wieder ohne Toilette. :ugly: Dann ist das Spiel vorbei, außer man will jede kleine Aufgabe erfüllen, die eh immer aufs gleiche hinausliefe.
War nicht so toll, aber von der Aufmachung lustig genug. Die Lieder der Black Eyed Peas sind jetzt auch alt genug, dass es ein guter Nostalgieflash war. Im Gegensatz zu den anderen Teilen gibt es keinen freien Modus mehr - kein Wunder, der Simulationspart ist ja rausgekürzt worden. Dumme Konsolenspieler, man darf sie nicht überfordern!

Oder doch, Die Sims 2 bringt alles wieder zurück. Ich habe da mit dem Story Mode gerade erst angefangen. Positiv ist das Hinzufügen von Wünschen und Ängsten als kleine Miniaufgaben - beziehungsweise markieren goldene und Platinwünsche die Meilensteine im Storymode. Das ist eine gute Ergänzung zu den Bedürfnissen. Aber eine grobe Vereinfachung ist, dass die Sims irgendwie keinen Schlaf mehr brauchen. Drei bis vier Stunden reichen für den Tag. So ergibt sich kein echter Tagesablauf mehr, aber man erreicht mit mehr aktiven Stunden am Tag natürlich schneller mehr, ich bin aber erst in der zweiten Location. Weil ich in die Urbz schon damit angefangen habe ziehe ich meine Sim jetzt fast jeden Tag etwas anderes an. Hat hier aber scheinbar keine sozialen Auswirkungen. Aber Wahnsinn, wie viele Kleidungsstücke von Anfang an verfügbar sind. Das wäre heute alles DLC - bestimmt war vieles auf dem PC davon auch bezahltes Add-On, aber Konsolenspieler waren damals noch davor geschützt.
Ich habe wieder die voreingestellte Sim genommen. Wie in allen Teilen außer dem ersten ist eine Frau voreingestellt, was ja angesichts der primären Zielgruppe sicher Sinn ergeben hat. Während die voreingestellten Frauen in Die Sims brechen aus und die Urbz viel Persönlichkeit ausgestrahlt haben, ist die voreingestellte Frau in die Sims 2 das Gegenstück zum langweiligen Mann aus dem Original. Nur ziemlich überschminkt. Man kann sie auch nicht richtig entschminken, etwas Make Up muss in der Welt von Die Sims immer drauf sein.
Der direkten Steuerung stand ich erst skeptisch gegenüber, aber funktioniert eigentlich recht gut. Es fühlt sich jetzt alles aktiver an. Notfalls kann man auch auf Wunsch wieder die alte, indirekte Steuerung aktivieren, möchte ich aber gar nicht.
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Guybrush Threepwood
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#17

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Nach God of War Ragnarök habe ich Die Sims 2 vom "Sonntagabend vielleicht eine Runde"- zum Hauptspiel gemacht - weil ich irgendwie auch gemerkt habe, dass es ein bisschen stresst, mehr als nur ein aktuelles Spiel zu haben.

Und da ich die Tage erkältet gewesen bin, habe ich es heute Vormittag beendet.

Vielleicht spricht ein bisschen die Überdosis aus mir, bei vier Simsspielen in einem Jahr, aber die Kampagne von Die Sims 2 war deutlich schwächer als Die Sims brechen aus. Sogar die Urbz kann ich mit der dem Spiel inne liegenden Verrücktheit mehr würdigen, läuft aber etwas außer Konkurrenz. Ich bin fast geneigt, Die Sims 2 auf Konsole hinter dem ersten Konsolenteil zu platzieren. Die Kampagne von Die Sims war schon etwas sehr träge und sperrig, Die Sims 2 läuft fluffiger. Aber dafür hat man da ein Leben vom Auszug aus dem Hotel Mama (na ja, siehe den ersten Beitrag, in dem Fall eher Knast Mama) bis zur Frührente mit Heirat und Kindern gespielt, die Konsolenfassung von Die Sims 2 hat nicht mal Kinder. Das Ende der Kampagne fühlte sich sehr beliebig an, die letzte Hauptaufgabe war, nachdem man die höchste Karrierestufe erreicht hat und einem Politiker zum Erreichen seiner verholfen hat, mit fünf Sims ein Techtelmechtel zu haben, also unter der Bettdecke... ein Techtelmechtel zu haben. Nicht gleichzeitig, so verkommen ist das Spiel nicht, aber netterweise ist es auch nicht pre-woke-verklemmt, man darf bisexuell vorgehen. Da ich nur mit zwei männlichen Sims eine sehr hohe Sozialstufe hatte, hätte ich viel grinden müssen, wenn meine Sim nicht mit anderen Frauen ein Techtelmechtel hätte haben dürfen. Die Abschlusssequenz bestand dann aus gefakten Outtakes des Intros und... na ja, als virtuelle Seifenoper ergab die Kampagne vielleicht ein bisschen Sinn. Es hatte etwas sehr episodisches, auch weil sich die Areale sehr unterschieden haben, die letzten beiden Stationen sind ein abgestürztes Ufo und ein Biodom unter dem Meer. Davor gab es zum Beispiel auch ein altes Filmset, in dem es spukt.

Das war schon alles humorvoll, hat mit einer Lebenssim aber dann doch nur noch sehr wenig zu tun, zumal viele Bedürfnisse halt so erstaunlich schnell befriedigt sind. In den Vorgängern, die Urbz ausgeklammert, waren Schlaf und Hunger ausgeprägt genug, um einen echten Tagesablauf mit Frühstück und Abendessen zu haben. Hier schlafen die Kerls die meiste Zeit viel weniger und Essen reicht auch einmal am Tag. Natürlich kann man dadurch schneller lernen und sich leichter sozialisieren und am Ende war ich auch froh, nicht ganz so lange für das Spiel gebraucht zu haben, aber es führt zu Macken, zum Beispiel, dass bei so wenig Schlafbedürfnis kaum mal alle Sims gleichzeitig schlafen. Dadurch fliegt die automatische Zeitbeschleunigung davon und mein Finger bekam fast Starre auf dem manuellen Vorspulknopf.
Warum schrieb ich die meiste Zeit viel weniger in Bezug aufs Schlafen? Weil der Schlafbedarf im Spielverlauf definitiv zugenommen hat. Ich schätze, das war der Versuch einer Schwierigkeitskurve.

Mit der direkten Steuerung kam ich klar, aber es war schon etwas schade, dass man nicht, während ein Sim auf Arbeit ist, wie in den Vorgängern die ersten Schritte nach der Heimkehr einstellen konnte. Die optionale indirekte Steuerung hat nicht so gut funktioniert, zumal das Spiel dazu neigte, die Aktionen zu vergessen, wenn man zwischen den Steuerungen wechselt. Den anderen Sims alles vorgeben und den Hauptsim kurzweilig direkt steuern? Diese naheliegende Mischung lässt das Spiel nicht zu.

Was ich dumm fand, war, dass man nicht einfach mehr andere Orte besuchen konnte, man zog immer gleich um. Am Ende habe ich mich dadurch nicht getraut, woanders hinzufahren, weil ich keinen Bug provozieren wollte, denn man muss festhalten: Das Spiel ist für ein Konsolenspiel von 2005 schon von so vielen kleinen Problemen durchzogen, dass ich lieber vorsichtig war, damit all die Zeit nicht umsonst gewesen ist. Es verschwinden immer mal wieder abgestellte Teller, spart Abwasch, aber manchmal ist das teuer zubereitete Essen noch drauf gewesen. Manchmal kamen Haushälterin und Gärtner einfach nicht mehr und man musste das Arbeitsverhältnis neu einleiten, die Handwerkerin hat auch ab und zu mal reingeschaut, das kaputte Gerät nicht repariert und einfach nur 50 Mäuse kassiert. Manchmal sieht man jemanden, mit dem man telefoniert, draußen über die Straße laufen oder die Person klingelt sogar an der Tür - ja, 2005 gab es schon Handys, aber sie halten dann keines in der Hand. Gerne lässt sich ein Sim, der einen besuchen kommen wollte, doch nicht blicken - nicht, dass es so etwas nicht in echt gibt, aber ich glaube nicht, dass diese Momente ein Feature waren. Besonders, wenn genau diese Sims kurz darauf die Freundschaft kündigen, weil man sich ja zu lange nicht mehr gesehen hätte. Es summiert sich. Die Lampen flackern gelegentlich beim Speichern.
Beim Wechsel in Kauf- und Baumenüs dauert es manchmal sehr lange, bis die Kaufgegenstände geladen werden, aber das ist natürlich kein Bug, das Spiel läuft einfach etwas am Limit. Manchmal stockt das Spiel auch kurz, wenn eine länger nicht genutzte Animation wieder in den RAM geschaufelt werden musste.

Mit die Sims 3 und 4 werde ich mich nicht beschäftigen, ich brauche einfach ein festes Spielziel und ab 3 gab es keine Kampagnen mehr für die Konsolen. Die Sims 2 Gestrandet auf der Wii werde ich aber mir mal angucken, ein Survival-Setting müsste eigentlich gut zu den Spielsystemen passen. Und dann hat mich MySims auf der Wii auch immer sehr interessiert, aber das war ja ganz was anderes.
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