Schon fertig. Am Ende wurden es 71 Sterne, weil ich auf dem Weg zu Bowser die acht roten Münzen eingesackt habe. Das ging schneller als gedacht. Es hat Spaß gemacht, ich hätte noch Lust auf ein paar Sterne mehr. Man merkt dem Spiel schon an, dass es etwas primitiv ist, aber es ist trotzdem immer noch ein poliertes Stück Software. Was nervt, ist die starre Kamera, die sich oft weigert, sich zu drehen. Und es macht einige Sachen, die auf dem Papier gut klingen, aber von der ganzen Branche schnell beerdigt wurden. Etwa dass Mario von Wänden zurückprallt, was Lara Croft auch gemacht hat und in beiden Spielen nervt, wenn man gestoppt wird, weil der Wendekreis minimal zu weit war. Und Marios weiter Wendekreis im Stehen ist heute ungewöhnlich. Das wird etwas abgemildert, weil er sich automatisch an Kanten festhält, aber an Schrägen kann es fatal sein.
Grafisch finde ich es erstaunlich, wie manche Texturen heute noch scharf aussehen, gerade viele Ziegelwände sehen gut aus, und andere totaler Matsch sind. Beim Übergang zum Keller grenzen scharf und extrem matschig direkt aneinander. Ich weiß nicht, wie das auf der Switch aussieht, ich nehme an, das wird dort künstlich hochgerechnet.
Das Spiel hat zu wenig Musikstücke. Das Schlossthema spukt mir jetzt aber wieder als Ohrwurm durch den Kopf.
Insgesamt wirkt das Spiel recht klein. Alle Level sind sehr, sehr übersichtlich, auch wenn es durch die häufig vertikale Ausrichtung oft länger dauert, von einem Ende zum anderen zu kommen. Dass ich es in der Hinsicht nicht nostalgisch verkläre, weiß ich seit 2007, als es um Mario Galaxy oft hieß, man wolle die großen Welten von Mario 64 zurück, und ich mich immer gefragt hatte: "Welche großen Welten in Mario 64?" Aber ich weiß, was vorher kam, habe JumpingFlash! gespielt. Super Mario 64 war einfach eine Revolution, gerade wenn man das Aufgabendesign beider Spiele vergleicht.
Was das Spiel immer noch sehr gut macht, ist Marios Moveset und dass man auch mal überlegen muss, wie man weiterkommt. Nehmen wir den sechsten Stern im Geisterhaus: Ich habe echt gegrübelt, mit welchem Sprung ich die Dachschräge packe.
Ich habe übrigens irgendwann aufgegeben, den grünen Schalterpalast zu suchen und im Internet nachgeschaut. Dass dieser aus einem Level betreten wird, hätte ich nicht erwartet. Im Schloss war einfach nichts mehr verborgen. Ich hätte ihn natürlich gefunden, wenn ich alle Level komplett hätte lösen wollen. So versteckt ist er dann ja doch nicht.
Mir gefiel grundsätzlich die Idee, wie die Paläste und andere Sonderlevel mit der Oberwelt verknüpft sind. Wird man im grünen Schalterpalast mit der Strömung rausgespült, fällt man im Schlossgarten aus dem Wasserfall. Allerdings ist das Bonuslevel gegenüber der Regenbogenwelt etwas zu viel. Das ist ein Fluglevel, indem man acht rote Münzen sammeln soll. Das wirkt nach dem roten Schalterpalast etwas redundant. Stürzt man dort ab, fällt man vor dem Schloss aus dem Himmel. Und dann muss man für einen neuen Versuch wieder durchs ganze Schloss - also, das ist mir heute zu viel.
Ich fand übrigens den zweiten Bowserkampf am besten, weil er die Plattform zum Kippen bringt, aber mich wundert, dass man ihn da nur einmal treffen muss. Zweimal wäre besser, würde auch eine saubere Eskalation bis zu den drei notwendigen Treffern im dritten Kampf sein.
Der beste Boss ist der in der Pyramide. Der ist vom Moveset des Bosses auch mit am komplexesten. Ich hatte den noch im Hinterstübchen, da aber die meisten Bosse in diesem Spiel mehr oder weniger nur im Kreis laufen, dachte ich irgendwann, ich verwebe das in meiner Erinnerung mit einem anderen Kampf, etwa dem Boss im Schattentempel in Ocarina of Time. Aber nein, der war doch aus Mario 64.
Gerade an den Bosskämpfen merkt man, dass das eben auch so etwas wie ein Prototyp fürs 3D-Gaming gewesen ist. Aber es behält seinen Reiz bei, nachdem der Woweffekt verflogen ist, sich in 3D zu bewegen, anders als das erwähnte JumpingFlash!. Und das ist es, was Mario 64 weiter zu einem gut spielbaren Titel macht.
Wytz hat geschrieben: ↑25. Dez 2022, 21:40
Mario hat leider ein paar unheimlich grottige Welten weswegen es mir schwer fällt die letzten paar zu besorgen. Manche Levels möchte ich einfach nicht spielen und bei den anderen habe ich dann leider schon alles ausgeschöpft. Das Erdgeschoss hat tatsächlich noch die besten Welten ehrend es im Keller und Obergeschoss zunehmend unausgewogener und schrottiger wird. Im Obergeschoss gibt es quasi kein Level mehr dass ich als ‚angenehm spaßig‘ empfinde.
Wenn du mit Obergeschoss nur das oberste Stockwerk meinst, würde ich noch zustimmen. Ich habe jetzt nur ein Stern in der Uhr und der Regenbogenwelt besorgt, aber diese Geschicklichkeitsaufgaben sind mit Marios träger Ausrichtung auf der Stelle und der Kamera wahrscheinlich nicht ideal gealtert.
Aber die Pilzschlucht oder die Welt, wo man riesig oder klein ist, fand ich sehr gut. Mit der versunkenen Stadt habe ich mich nicht sehr beschäftigt, die mochte ich damals nicht und da vertraue ich meinem früheren Ich mal. Ein zweites Schneelevel ist einfach an sich öde, aber es ist schon kompetent gemacht.
Cube hat geschrieben: ↑27. Dez 2022, 10:54
Das U-Boot ist nur bei der ersten Aufgabe in dem Level vorhanden, wo auf diesem halt ein Stern zu finden ist. Bei allen anderen Aufgaben wird das U-Boot nicht gebraucht.
Stimmt fast. Die roten Münzen müssen zum Beispiel mit Stangen, die von der Decke hängen, gesammelt werden. Allerdings verschwindet das U-Boot nicht nach Erledigung der ersten Aufgabe, sondern erst, wenn man den zweiten Bowser-Bosskampf beendet hat. Anscheinend benutzt er sein U-Boot, um in den Schlossturm zu gelangen...
Eine permanente Veränderung, die mich nervt, ist, dass nach Erledigung des ersten Sterns in der ersten Wasserwelt mit dem Schiffswrack der schicke Nebel über dem Wasser verschwindet. Warum? Der sieht richtig schick aus! Wie übrigens der Lavafall im Vulkan. Ich wusste noch, wie der mich beeindruckt hat. Nun, beeindruckend ist er nicht mehr, aber mit der leichten Transparenz immer noch schick.
Um das U-Boot auch dauerhaft da zu haben, habe ich meinen Spielstand bei 30 Spielständen kopiert. Ich habe jetzt also auf meinem Modul eine Speicherbank mit 120 Sternen und dicken Pinguin, eine Speicherbank mit 71 Sternen und schlanken Pinguin und einen mit 30 Sternen und Unterseebot und einen leeren vierten Spielstand. Den 24 Jahre alten Spielstand meines Bruders habe ich gelöscht. Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass er das mal weiterspielt.