Der individuelle Wert von Videospielen

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Shiningmind
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Registriert: 30. Mai 2020, 10:21

Der individuelle Wert von Videospielen

#1

Beitrag von Shiningmind »

Dieses Topic wollt ich schon immer mal aufmachen, denn immer wieder lese ich Sätze wie: „Wird sofort gekauft, Shut Up and take my money“ und dann widerum: „Für nen Zwanni nehm ichs vielleicht mal mit“ oder „Ich warte auf nem Sale“. Das Gleiche gilt übrigens auch für Konsolen und der Zeitpunkt wann man sie kauft. Manche wollen direkt am ersten Tag dabei sein und andere widerum greifen erst zu wenn die nächste Konsole erst erscheint oder nur gebraucht.

Hier interessiert mich was genau eure Maßstäbe sind bei der Entscheidung wieviel materiellen Wert bzw Wertschätzung ihr dem Hobby oder einem Spiel zugesteht und woran ihr das fest macht. Gab es sogar schon mal den umgekehrten Fall, dass ihr das Gefühl hattet zu wenig bezahlt zu haben für den Spaß den ihr vom Spiel letztlich bekommen habt?

Ich würde mich hier über mehr als nur einen Einzeiler als Antwort freuen und greife, wenngleich ich schon einige Antworten vermute, auch noch nicht vorweg, um nicht zu beeinflussen.
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Zeratul
Hat sein H verloren.
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#2

Beitrag von Zeratul »

Wieviel ich bereit bin für ein Spiel auszugeben, mache ich eigentlich an zwei Dingen fest:

1. Wie dringend möchte ich das Spiel haben?
2. Möchte ich mit meinem Kauf zum Vollpreis etwas "bewirken", wie z.B. den Entwickler zu unterstützen oder das Interesse an einem bestimmten Genre oder einem bestimmten Franchise auszudrücken.

Wobei letzteres eher selten der Grund ist, denn dafür fehlt mir schlicht und ergreifend auch das Geld, um nur für solch einen Zweck den Vollpreis zu bezahlen, obwohl ich eventuell gerade gar keine Zeit habe ein Spiel zu spielen. Aber ich kaufe durchaus mal Indiespiele im Early Access, wenn das bisher gezeigte mein Interesse geweckt hat und ich die Entwicklung unterstützen möchte und z.B. zu spät von einem Kickstarter o.ä. zum Spiel erfahren habe. Aktuell habe ich z.B. auch mit dem Gedanken gespielt Age of Empires 4 zum Release zu kaufen, weil ich das Genre der RTS sehr gerne mag, es aber leider ein sterbendes Genre ist. Das war mir bisher aber dann doch zu viel Geld, nur um ein Zeichen zu setzen. ^^


Dass ich das Gefühl hatte für ein Spiel zu wenig Geld bezahlt zu haben, hatte ich bisher eigentlich nur einmal, nämlich bei Hollow Knight. Wobei ich das Spiel letzten Endes zwei mal gekauft habe, nämlich einmal für Steam und einmal für die Switch. Dennoch habe ich für beide Versionen zusammen nur 15€ bezahlt und da wäre mir das Spiel definitiv so viel mehr wert gewesen, alleine von dem ganzen Content her.
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Screw
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Registriert: 18. Mai 2020, 17:41

#3

Beitrag von Screw »

Shiningmind hat geschrieben: 19. Nov 2021, 11:51 Gab es sogar schon mal den umgekehrten Fall, dass ihr das Gefühl hattet zu wenig bezahlt zu haben für den Spaß den ihr vom Spiel letztlich bekommen habt?
Während der N64-Zeit hatte ich immer das Gefühl, zu wenig für die Spiele zahlen zu müssen, so gut fand ich sie. OoT, MM, Banjo, Mario 64, Lylat Wars. F-Zero X. Einfach großartig. Später hatte ich das Gefühl nochmal bei Crazy Taxi.
Während der Gamecubezeit hat dieser Wert dann stark abgenommen.
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Clawhunter
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#4

Beitrag von Clawhunter »

mein Problem ist eher dass ich vorm Kauf nicht weiß was das Spiel letztlich wert ist. Deshalb hab ich bei Spielen, die ich über gog kaufe, kein Problem damit einfach sehr viele Titel für 2-5€ zu kaufen auch wenn ich dann nur 1/10 davon spiele (bei den Preisen ärgere ich mich halt nicht wenn ich etwas nicht spiele - sprich: eher Bibliothek als Backlog ;)). Das zehnte Spiel, das ich tatsächlich ausführlicher spiele, sollte zwar eigentlich mehr Geld von mir sehen, aber da ich 9/10 Titeln gar nicht spiele (oder nur ne halbe Stunde) und sie dennoch unterstütze, gleicht sich das in meiner verqueren ideologischen Wahrnehmung aus ;)
Auch bemesse ich diesen digitalen Spielen, da ich sie nicht weiterverkaufen kann (immerhin darf ich bei gog.com von Besitz sprechen. Bei Steam fände ich den Begriff grenzwertig), einen wesentlich niedrigeren Wert zu, also locker nur 1/3 von dem was ich bei einem Spiel mit Verpackung und allem drum und dran ausgeben würde.

In letzter Zeit versuche ich mir da aber weniger Gedanken zu machen und auch eher mal Spiele einfach zu teureren Preisen (also nicht erst ab 75% Rabatt) zu kaufen, wenn sie mich von der Grundidee dahinter so sehr begeistern dass ichs unterstützen will (bspw. Gamedec, RPG ohne Kämpfe). Wobei das weiterhin nicht so häufig passiert, weil ich Probleme damit habe zu viel Geld für Sachen auszugeben wo ich nicht weiß wie der ROI (return on investment) sein wird... ohne das Spiel gespielt zu haben kann ich wirklich nur bei Racern und Jump n Runs im Vorwege in etwa abschätzen obs sich für mich lohnen wird. Bei anderen Genres ist es für mich meist die Katze im Sack - wobei es da gar nicht so sehr von der Spielqualität abhängt sondern einfach von meiner Lust drauf *in dem Moment*. Ob ich bspw n point n click adventure durchspiele hat bei mir sehr wenig mit der Qualität zu tun sondern ist eher einfach Zufall...
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Wytz
Zelos
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#5

Beitrag von Wytz »

Ich versuche ein Risiko zu ermitteln und wenn ich ‚save‘ glaube dass es mir Spaß macht zahle ich den angegebenen Preis. Je höher dieser ist umso sicherer muss ich mir im Vorfeld sein und das geht dann durch jahrelange Erfahrung auch meist gut. Eine besondere Hilfe ist dabei der Entwickler an dem ich mich orientiere. Ja so ist das, wenn man schon spiele von einem Studio kennt ist das einfach eine große Hilfe. Allerdings merke ich mir Ausreißer nach unten besonders genau und warte dann auf einen angemesseneren Preis. Resident evil 8 ist zb noch nicht in meinem Besitz weil das Remake zu 3 so eine Schlappe wahr welches ich wiederum blind gekauft habe weil ich das Remake zu 2 so großartig fand. Resi 8 bekommt also erst einen Versuch wenn ich es für um die 30€ sehe.

Für cd Projekt red geht das selbe.

Bei spielen bis zu 20-30€ bin ich auch mal Risiko reicher… das können dann auch Genre sein von denen ich nicht weiß ob sie mir gefallen.


Zu wenig bezahlt habe ich eindeutig für hollow knight. Der content isr riesig und alles ist so polished. Da hat sich team cherry echt selbst unter wert verkauft.
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Wytz
Zelos
Beiträge: 1679
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#6

Beitrag von Wytz »

Also ich merke jetzt gerade bei RE8 wie sehr der Preis eine Rolle spielt. Ich hab es etwa halb durch und bei 30€ fühle ich mich gut unterhalten ohne dass es mich irgendwie vom hocker haut. Manchmal muss ich einfach nur den Kopf schütteln und schmunzeln. Hätte ich dafür allerdings 70€ gezahlt dann wäre ich schon halbwegs empört darüber.
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Guybrush Threepwood
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#7

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Es müsste sehr lange her sein, dass ich für ein Spiel von Ubisoft Vollpreis bezahlt habe. Das ist aber auch der einzige Publisher, den ich so mit niveaulosem Popcorn assoziiere, dass ein Vollpreis eher nicht in Frage kommt.

Blockbuster kommen auch mal ohne mich aus, kleinere Produktionen kaufe ich eher mal, auch wenn jetzt noch keine Zeit ist, weil diese die Unterstützung nötiger haben, und in dem Fall auch immer, dass solche Spiele überhaupt noch auf Disc erscheinen.
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Ryudo
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#8

Beitrag von Ryudo »

Schwierige Frage, da sich das in den letzten Jahren bei mir stark verändert hat. Das Gefühl, zu wenig bezahlt zu haben, hatte ich eigentlich nie. Allerdings habe ich früher mehr Vollpreis gekauft als in letzter Zeit. Da sich die Spiellandschaft gefühlt immer den gleichen Konzepten bedient oder gewisse neue Entwicklungen mir einfach nicht gefallen, ist mir der Zeitpunkt, an dem ich ein Spiel spiele, egal geworden.
Bei nem neuen Ucharted oder Resident Evil im klassischen Look könnte ich allerdings wieder schwach werden.
Hat mich der letzte Teil einer Reihe allerdings enttäuscht, scheue ich davor zurück, Vollpreis zu bezahlen. So beäuge ich das nächste Final Fantasy beispielsweise sehr kritisch, auch wenn es mir vom Stil her irgendwie gefällt.
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