Edutainment

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Clawhunter
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Edutainment

#1

Beitrag von Clawhunter »

Hallo,
ich wollte mal ein allgemeines Edutainment Topic starten, einfach um zum einen zu sehen wie so die allgemeine Meinung dazu ist und zum anderen vielleicht auch für Anregungen.

Mit Edutainment meine ich alle Software, die gleichzeitig unterhält (Entertainment) aber auch einen Lerneffekt (Education) bietet.

Meine Erfahrung in diesem "Genre" ist recht dünn; im Prinzip ging es bei mir in den späten 90ern mit Tipptrainern los; die mir tatsächlich sehr geholfen haben beim 10-Finger-Tippen-Lernen (also absolut empfehlenswert) und wo der Begriff Edutainment am ehesten zu dem Minigame passte wo man quasi Ballons abschießen/tippen musste ehe sie auf dem Boden ankamen; das fand ich irgendwie extrem cool. Natürlich hab ich dann auch irgendwann Typing of The Dead gespielt, was auch Spaß gemacht hat. Darüber hinaus habe ich damals für die Theorie beim Führerschein auf dem PC gelernt, was zwar kein echtes Edutainment ist (weil nicht wirklich spielerisch) aber im Vergleich zu den 30 Fragebögen die mein Bruder hatte (was für ein Papierhaufen!) doch viel lockerer ging und ich entsprechend auch super fand. Ach da fallen mir natürlich noch die Games in der Schule aufm Rechner ein wo man irgendwie per Quiz abgefragt wurde wie die Bundesländer heißen und so (solche Quizze gibts heute zuhauf etwa auf sporcle.com); ja ich weiß auch nicht hundertprozentig Edutainment nach meiner Definition...

Spannend finde ich auch Games, wo man nebenbei was lernen kann; etwa geschichtliches. Sowie ich gehört habe, gibt sich Ubisoft da bei den Assassins Creed Titeln viel Mühe (glaub ins. bei dem letzten Titel der in Griechenland spielt?!). Leider stellt man sich bei Games mit geschichtlichen Hintergrund häufig als Spieler die Frage: Ist das jetzt echt oder nur Teil des Spiels? (genau wie halt bei Filmen die auf wahren Geschichten beruhen) Ich würd unheimlich gern durch so einen Titel mehr über verschiedene Länder lernen (oder wenigstens die Namen der Länder auswendig ;)) aber gleichzeitig bin ich halt eigentlich kein großer Strategiefan, entsprechend glaub ich nicht dass es nen Titel gibt der mich dahingehend sowohl spielerisch als auch vom Lerneffekt mitreißen würde.

Ich glaube dass im Bereich Edutainment noch viel mehr Potential schlummert als aktuell geboten wird (wobei ich genauso davon ausgehe dass ich einfach vieles in diesem Bereich einfach nicht mitkriege); insb. wenn man sich anschaut wie die Anzahl an normaler Games zuletzt explodiert ist, so dass für einen unbekannten Indie-Titel gar keine Luft zum atmen ist; glaube da könnte im Edutainmentbereich mehr zu holen sein; wobei es da sicherlich bei der Analyse der Vertriebskanäle und Nutzergruppe nicht einfach ist den richtigen Weg zu finden.

Also erzählt was ihr von Edutainment haltet und welche Erfahrungen ihr damit so hattet! Und vielleicht auch wo ihr auf Edutainment gestoßen seid.

PS: Ich habe mal Marios Time Machine gespielt, aber fand es nicht weiter erwähnenswert hier^^
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Wytz
Zelos
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#2

Beitrag von Wytz »

Ach da gibts doch mittlerweile Haufenweise mobile Apps für die kleinen. Und ich glaube die funktionieren auch ganz gut. Farben und Formen zuordnen usw. Das unterhält meinen kleinen zumindest etwas und gut möglich dass er was lernt. Manche minispiele hat er dann noch nicht geschafft aber nach einem halben jahr sah das anders aus usw :) . Mittlerweile kann er mit zwei einhalb die zahlen 1-10, alle farben richtig benennen und auch mehr als die hälfte der buchstaben aus dem alphabet kann er richtig benennen. aktiv beigebracht hab ich ihm davon nichts. Am kuriosesten ist aber wohl dass er alle automarken benennen kann wenn wir spazieren gehen. Da gebe ich forza street die schuld weil er die app immer gestartet hat wenn er konnte :ugly: .

Für erwachsene macht das ganze edutainment nicht mehr so viel sinn wie ich finde. spielen und lernen kann man vereinen aber nur wenn du bock auf das thema hast und das spiel auch noch gut ist. mit erhöhten ansprüchen könnte das lernmaterial nur noch mehr nerven wenn das spiel dazu schlecht ist.

Ubisoft hat außerdem valiant hearts mit echten informationen zu WW1 gefüllt die man sich bei bedarf abrufen kann. Das selbe gibts mit so einem Inuit-Schneefuchs spiel dessen namen ich gerade vergessen habe.

Also kurz gesagt als thema für erwachsene interressiert mich das nicht aber clevere apps für die kleinen die unterhalten und vllt nebenher bilden sind gern gesehen. leider muss ich mich da auf mein gefühl verlassen weil der ganze mist nirgends professionell bewertet wird.
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Zeratul
Hat sein H verloren.
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#3

Beitrag von Zeratul »

Clawhunter hat geschrieben: 31. Okt 2021, 23:38 Spannend finde ich auch Games, wo man nebenbei was lernen kann; etwa geschichtliches. Sowie ich gehört habe, gibt sich Ubisoft da bei den Assassins Creed Titeln viel Mühe (glaub ins. bei dem letzten Titel der in Griechenland spielt?!). Leider stellt man sich bei Games mit geschichtlichen Hintergrund häufig als Spieler die Frage: Ist das jetzt echt oder nur Teil des Spiels? (genau wie halt bei Filmen die auf wahren Geschichten beruhen) Ich würd unheimlich gern durch so einen Titel mehr über verschiedene Länder lernen (oder wenigstens die Namen der Länder auswendig ;)) aber gleichzeitig bin ich halt eigentlich kein großer Strategiefan, entsprechend glaub ich nicht dass es nen Titel gibt der mich dahingehend sowohl spielerisch als auch vom Lerneffekt mitreißen würde.
Schade, dass du kein großer Strategiefan bist, denn gerade in der Hinsicht muss das gerade erst erschienene Age of Empires 4 wirklich großartig sein. Da hat man sich bei den Kampagnen gegen den traditionellen Weg entschieden eine Geschichte aus der damaligen Zeit zu erzählen und hat stattdessen eine regelrechte Geschichtsdoku aus dem Spiel gemacht. In den Zwischensequenzen sieht man dann beispielsweise Szenen aus dem heutigen Paris über die dann geisterhafte Schemen von Soldaten und Befestigungsanlagen aus der Zeit von Jeanne D'Arc drübergelegt werden, während eine Frau dann erzählt, wie die Schlacht um Paris damals ablief.

Ich bin gerade in dem Fall hin und hergerissen, wie ich das finden soll. Auf der einen Seite bin ich sehr an Geschichte interessiert und finde sowas sehr spannend. Gleichzeitig baut das Spiel damit aber sicherlich eine gewisse Distanz zum Spieler auf und lässt mich nicht wirklich in die mittelalterliche Welt eintauchen und mit seinen Charakteren mitfiebern. Da ist halt dann die Frage, ob das der richtige Platz für den Education-Teil ist.

Aber grundsätzlich finde ich Edutainment super, wenn es richtig gemacht ist. Meine Kinder haben z.B. für die recht häufigen, halbstündigen Autofahrten Tablets, auf denen auch Spiele drauf sind. Ich achte da schon sehr darauf, dass die Spiele auch immer zumindest irgendwas vermitteln. Und sei es nur, dass sie bei ner simplen, kindgerechten Farmsimulation lernen, welches Obst und Gemüse jetzt an Bäumen wächst, welches an Sträuchern und was aus der Erde kommt.
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Guybrush Threepwood
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#4

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Hm, vielleicht passt es hier rein: Metal Gear Solid ist sicher kein Lernprogramm, aber es kommen schon reale Dinge wie das START-Abkommen zwischen den USA und Russland vor. Aber in der Anleitung zum ersten Metal Gear Solid steht der Hinweis, dass die Daten des START-Abkommens im Spiel von den realen Daten abweichen. Dabei geht es wohl vor allem um die Zahl, auf welche die Sprengköpfe reduziert werden sollen. Warum macht man eigentlich so etwas? Warum nicht bei den echten Zahlen bleiben? Das frage ich mich, seit ich die Anleitung vor Jahrzehnten gelesen habe. Es ist ja nicht so, dass Metal Gear Solid ein Strategiespiel ist, und man dem Spieler mehr Freiheiten bei der Größe des sanktionsfreien Atomarsenals ermöglichen wollte.
Clawhunter hat geschrieben: 31. Okt 2021, 23:38 Spannend finde ich auch Games, wo man nebenbei was lernen kann; etwa geschichtliches. Sowie ich gehört habe, gibt sich Ubisoft da bei den Assassins Creed Titeln viel Mühe (glaub ins. bei dem letzten Titel der in Griechenland spielt?!).
Das nimmt bei Assassin's Creed aber auch stark ab. Also, die Kolossalstatuen in Odyssey sind, soweit ich gesehen habe, schlicht viel zu groß, obwohl die Originale schon Kolossal sind, wewegen sie auch so heißen.

Und leider gibt es in den neuen Teilen die Enzyklopädie nicht mehr, die sich während des Spiels mit Einträgen füllt. Damit konnte man wirklich etwas lernen. [oder wenigstens gab es sie in Origins nicht]
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Z.Carmine
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#5

Beitrag von Z.Carmine »

Stattdessen gibt es dazu ja die Discovery Tour.^^
"Ich glaube Carmine ist als Kind in den Grummeltrank gefallen" -Rippi
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