Veränderung im Spielverhalten im Verlauf der Jahre

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Shiningmind
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Veränderung im Spielverhalten im Verlauf der Jahre

#1

Beitrag von Shiningmind »

Mir ging neulich folgende Frage durch den Kopf. Nämlich: Inwiefern haben sich Spielegewohnheiten und Verhalten im Laufe der Jahre eurer Videospielekarriere verändert? Ich beobachte zum Beispiel hier im Forum, dass bspw. [mention]Pestilence[/mention] sich vermehrt dem Streamen von Games gewidmet hat....was mag der Grund dafür sein? Sicherlich wird es Veränderungen schon deshalb zwangsläufig gegeben haben, weil sich auch die Umstände verändert haben. Die meisten von euch haben sicherlich Kinder und dadurch allein werdet ihr euch sicherlich angepasst haben müssen (?) Ich habe bei mir selbst (obwohl ich noch keine Kinder habe) einiges beobachten können:

- Ich kann (und offenbar will ich auch) nicht mehr 5-6 Stunden hintereinander zocken. Zwei bis maximal 3 stündige Sessions reichen mir in der Regel vollkommen aus. Ich weiß nicht mehr wann ich mal wirklich einen ganzen Nachmittag gebannt vor dem Bildschirm saß und nicht mehr mit dem Zocken aufhören konnte.

- Kurze knackigere Spiele scheinen daher bei mir immer attraktiver zu werden. Open World Spiele mag ich zwar auch aber nach einer Weile stellt sich eine gewisse Müdigkeit ein, auch weil sie sehr lang sind und das bringt mich zum nächsten Punkt

- früher habe ich oft sehr diszipliniert ein Spiel nach dem Anderem gezockt...das ist heute anders. Nebenbei schmeiß ich auch noch andere Games parallel mit ein. Daher wird für mich das Quick Resume Feauture der Series X interessant werden.

-Es ergibt sich ein gewisser Zwiespalt, denn einerseits möchte ich schon Spiele beenden, die ich gut finde aber langsam merke ich auch eine gewisse kompromisslosigkeit bei der ich mir sage: Wenn dich ein Spiel nicht zu 100 % packen tut, dann ist es auch keine Schande es nicht zu beenden, sondern auch liegen zu lassen. Noch fühle ich mich nicht ganz wohl damit aber ich merke wie diese Einstellung wächst.

- Da Zeit wohl der Hauptgrund für solche Gedanken sind und man sich bewusst wird wie knapp diese im Laufe des Erwachsenseins konträr zur Jugend ist, in der man glaubt, sie sei unendlich und man habe ja soviel davon, ändern sich auch Genrevorlieben....da schaut man sich eher 8 Stunden lange Indies an als das nächste 80 Stunden West oder JRPG Epos.

Wie ist das bei euch?
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Zeratul
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#2

Beitrag von Zeratul »

Bei mir ist es ähnlich wie bei dir.

Ebenfalls bedingt durch einen Mangel an Zeit aufgrund von Familie und Beruf, ist es mir in der Regel nicht mehr möglich mehrere Stunden am Stück zu zocken. Wenn ich denn dann doch mal die Zeit dazu habe, kann ich mich aber nach wie vor auch mal nen halben Tag in ein Spiel verlieren, gerade bei Open World Spielen oder RPGs. Ich liebe es eigentlich tief in eine Spielwelt einzutauchen und mich komplett darin zu verlieren und möchte das eigentlich auch nicht komplett missen. Deshalb zocke ich schon hin und wieder mal ein Open World Spiel oder RPG, brauche dann meist aber 1-2 Monate für ein solches Spiel. Damit steigt aber auch die "Hemmschwelle" (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein) ein solches Spiel überhaupt anzufangen.

Dadurch wurden für mich ebenfalls kurze Spiele attraktiver bzw. Spiele, bei denen man immer wieder kurze Sessions spielen kann, wie z.B. aktuell Hades oder davor Outer Wilds.

Das Aussortieren von Spielen fällt mir jedoch nach wie vor unglaublich schwer. Ich habe es bisher eigentlich immer ziemlich gut geschafft mir nur Spiele zu kaufen, die ich auch letzten Endes zumindest gut bis sehr gut fand und selbst bei einem Spiel das "nur" gut ist, fällt es mir dann schwer zu sagen "Das ist nicht gut genug, das breche ich ab." Besser wäre es wohl manchmal sich nur auf die Top-Titel zu beschränken, denn auch von denen gibt es schon genug.

Letzten Endes ergibt sich für mich daraus die Spielweise meistens ein langes und ein kurzes Spiel gleichzeitig zu spielen und entscheide danach, wieviel Zeit ich an einem Tag habe, welches der beiden ich spiele. Bei zu vielen Spielen gleichzeitig würde ich den Überblick verlieren und kein Spiel so richtig spielen. Das versaut mir das Erlebnis eher.
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Law
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#3

Beitrag von Law »

Wo ich früher noch brav nichts verpassen wollte und jeden Dialog aufmerksam durchgelesen habe - egal wie langwierig er auch war - bin ich inzwischen so weit, dass ich das komplett skippe wenn ich merke es juckt mich nicht. Ich hab mich damit arrangiert, dass mir auch mal nur Teile von einem Spiel gefallen können und das auch in Ordnung sein kann. Zuletzt bei Genshin Impact, wo ich sämtliche Gespräche skippe, sobald sie beginnen. Als inzwischen starker Second-Screen-User/Multitasker, wird so je nach Spiel auch mal der komplette Sound ausgemacht und nebenbei stattdessen ein Podcast oder etwas anderes konsumiert.
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Wytz
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#4

Beitrag von Wytz »

Mein 18 monatiger Sohn hat meine Spielzeiten im Moment nicht wirklich verringert aber verschoben. Da ich in Elternteilzeit gegangen bin arbeite ich noch bis April nur 20 Stunden aufgeteilt auf 2-3 Achtstundentage Tagen. Prinzipiell arbeite ich also nur Freitag und Samstag und manchmal montags. Das heißt dass ich die restlichen Tage nicht all zu früh raus muss und nicht so körperlich erschöpft bin und demnach lange in die Nacht rein spielen kann wenn Bedarf ist und der Junge friedlich schläft.

Im nächsten Jahr dürfte das dann schon weniger werden und mein Fenster in der Woche von 20 bis 22 Uhr beschränken und dann auch nur wenn ich nicht zu erschöpft bin von der körperlichen Arbeit. Naja mal sehen wie das funktioniert.

An meinem Geschmack hat sich nichts geändert. Bis auf eine Tatsache: auch wenn ich manchmal Bingen kann, tue ich das nicht mehr. Nach spätestens 3 Stunden lege ich eine Pause ein. Sei es bloß für eine Stunde. Das hab ich mir allerdings auch vor der Geburt meines Sohnes angewöhnt. Jedes Spiel und jede Geschichte wurde dadurch imo besser.

Nach wie vor liebe ich lange Spiele und am liebsten in jedem Spiel mag ich den Mittelteil (zweites und drittes Viertel sozusagen). Daher bieten sich lange Spiele für mich erst recht an. So muss ich nicht alle 6-8 Stunden eine neue Welt kennen lernen und ein Tutorial durchleben. Ich will die Konsole einschalten und Spaß haben. Das geht imo am schnellsten in einem Spiel in dem ich schon eingewöhnt bin. So begleitet mich ein tlou2 oder death stranding gern mal 3-4 Wochen und dann war es ein schöner Monat für mich das unter einem spezifischen Stern stand. Oft bleiben die Eindrücke dann auch nachhaltig erhalten.

Kurze spiele leg ich natürlich auch gern mal ein ... aber ich finde es oft unbefriedigend wenn man schon am Ende ist obwohl man sich gerade erst wohl fühlt.
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Kaoru
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#5

Beitrag von Kaoru »

Bei mir ist es auf jeden Fall auch so, dass ich immer weniger Gedulg für übermäßig lange Spiele habe. Damals, als ein Spiel noch lange vorhalten musste, bevor ich mir ein neues leisten konnte, war das sicher anders. Aber mittlerweile bin ich auch einfach froh über kürzere Erfahrungen. Und ehrlich gesagt sind viele der sehr langen Spiele in Endeffekt echt nur langgezogen statt sich sinnig zu füllen. Da kommen schon schneller Gedanken von Lebenszeitverschwendung auf mittlerweile.

Das geht vielleicht damit einher, aber ich habe auch immer weniger Nerv für ewiges Rumgeschwafel. Früher habe ich fast ausschließlich JRPGs gespielt und mich ganz elitär für super schlau gehalten. Weil wenn die mir endlose Textbreie vorkotzen müssen die doch auch was zu sagen haben und sind voll schlau und so. Mittlerweile merke ich schon eher, dass die meisten Spiele eh eher durchschnittliche Geschichten erzählen, was auch voll legitim ist, aber bitte halt dich dann auch kurz. Zudem ich auch Serien wie Soulsborne und Monster Hunter für mich entdeckt habe, die komplett ohne einen wirlichen Narrativ auskommen und mich halt meist eifnach zocken lassen.
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Zeratul
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#6

Beitrag von Zeratul »

Eigentlich ist die Entwicklung dieser langen Spiele auch doppelt ungünstig für die "älteren" Spieler. Wir sind mit JRPGs aufgewachsen, die man in 20-30 Stunden locker komplett durchzocken konnte. Mittlerweile gibt es ja kaum noch ein RPG, das man in unter 50 Stunden durch hat. Die Spiele wurden also deutlich länger und wir haben gleichzeitig weniger Zeit um sie zu spielen.

Dass ich Dialoge der Hauptgeschichte wegklicke hatte ich bisher zwar so noch nicht, aber ich rede eigentlich mittlerweile mit kaum einem NPC mehr, solange es nicht questrelevant ist. Das fällt mir jetzt gerade wieder bei Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning auf welche Unmengen an Dialogen da zur Verfügung stehen (aber glücklicherweise optional sind). Da hat selbst jeder noch so unwichtige NPC 4-8 "Themen" (Charaktere, Gebiete, Fraktionen...) zu denen er etwas zu sagen hat. Wenn man sich das alles durchlesen bzw. anhören würde, würden wohl alleine für die Dialoge dutzende Stunden draufgehen.
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Ryudo
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#7

Beitrag von Ryudo »

Wenn ich so darüber nachdenke, ob sich mein Spielegeschmack verändert hat, kann ich dem bedingt zustimmen. Einige Genre, die ich früher wahnsinnig gerne gespielt habe, interessieren mich mittlerweile überhaupt nicht mehr. Beat‘em ups würde ich zu dieser Gattung zählen.
Adventure hingegen habe ich schon immer gerne gespielt und spiele sie auch heute noch gerne, wobei ich hier schon wählerischer bin. Wenn mir ein Titel zu langweilig erscheint, wird er nicht gekauft oder ich breche ihn halt ab.
JRPGs habe ich ne zeitlang richtig gerne gespielt, dann habe ich die letzten Jahre keins angerührt. Außer Final Fantasy, aber die haben mich am Ende alle doch eher enttäuscht und haben somit vielleicht sogar zum Niedergang des Genres in meinem Laufwerk beigetragen. Ganz schlimm waren FFXIII als Gesamtproduktion und FFXV in Hinblick auf einzelne Spielelemente, aber vor allem die Handlung. Kingdom Hearts III hat die Reihe für mich dann auch zu Grabe getragen. Da habe ich zum ersten Mal auch richtig stark gemerkt, dass mich ewig lange Videosequenzen mittlerweile extrem nerven - vor allem, wenn darin NICHTS passiert. Neulich hatte ich - vielleicht durch das positive Erlebnis mit FFVII - dann plötzlich wieder Lust, mich an einem JRPG zu versuchen und habe mir spontan Trials of Cold Steel III gekauft. Dort überspringe ich zwar auch viele Dialoge, aber der Turbomodus in den Kämpfen ist für mich ein wahrer Segen. Dadurch komme ich viel schneller voran.
Wobei sich mein Spielverhalten auch geändert hat. Gerade JRPGs spiele ich eher in relativ kurzen Abschnitten, dann aber über einen sehr viel längeren Zeitraum.
In meinem Lieblingsgenre Horror, hat sich eigentlich gar nicht so viel geändert. Nach wie vor liebe ich Third-Person-Horror. Mit Outlast und Resident Evil 7 hatte ich zwar auch kurzfristig Gefallen an der First-Person gefunden, aber da wurde man in den letzten Jahren auch so sehr zugemüllt, dass ich darauf mittlerweile gar keine Lust mehr habe.

Was mir in Sachen First-Person-Multiplayer aufgefallen ist: die Reflexe haben unglaublich nachgelassen. Realistisch habe ich da gar keine Chance mehr. Gut, habe das Genre sowieso nie groß gefeiert (mit Ausnahme der N64- und Cube-Zeit), aber es ist halt auffällig.
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Kaoru
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#8

Beitrag von Kaoru »

Zeratul hat geschrieben: 12. Okt 2020, 10:52 Dass ich Dialoge der Hauptgeschichte wegklicke hatte ich bisher zwar so noch nicht, aber ich rede eigentlich mittlerweile mit kaum einem NPC mehr, solange es nicht questrelevant ist. Das fällt mir jetzt gerade wieder bei Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning auf welche Unmengen an Dialogen da zur Verfügung stehen (aber glücklicherweise optional sind). Da hat selbst jeder noch so unwichtige NPC 4-8 "Themen" (Charaktere, Gebiete, Fraktionen...) zu denen er etwas zu sagen hat. Wenn man sich das alles durchlesen bzw. anhören würde, würden wohl alleine für die Dialoge dutzende Stunden draufgehen.
Dialoge der Main Story lese ich auch durchaus noch. Meistens zumindest. Wenn ein Tales game, die eh super generische Geschichten haben, mir zum zehnten Mal die gleichen Details der letzten Spielstunden wiederkäut, und dabei noch jedes dritte Wort irgendein künstlicher Technobabble über Aer“, „Apatheia“, „Adephagos“ oder „Entelexaia“ zumüllt... dann merk ich schon, wie ich den Mist zumindest nur quer lese xD Aber meist lese ich mir schon noch alles durch, nur wie du ignoriere ich mittlerweile häufig NPCs und Flavor Text zu Sidequests klick ich dann wirklich meist weg und Folge dann den Questmarkern. Ich muss nicht wirklich wissen, dass ich jetzt 15 Eichhörnchen und 20 Ratten umbringen soll, weil die ner Nonnen den Beichtstuhl volkgekackt haben.
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Wytz
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#9

Beitrag von Wytz »

Eigentlich ist die Entwicklung dieser langen Spiele auch doppelt ungünstig für die "älteren" Spieler. Wir sind mit JRPGs aufgewachsen, die man in 20-30 Stunden locker komplett durchzocken konnte. Mittlerweile gibt es ja kaum noch ein RPG, das man in unter 50 Stunden durch hat. Die Spiele wurden also deutlich länger und wir haben gleichzeitig weniger Zeit um sie zu spielen.
Ich glaube das ist auch ein wenig das Problem dass man damit aufgewachsen ist. Früher war noch jedes Haus im Dorf irgendwie relevant und jeder npc hatte was zu sagen was einem im gameplay hilft. Jeder Byte an Platz musste ausgeschöpft werden. Nur sehr selten gab es Häuser und npcs ‚just for flavor‘ bzw für die Atmosphäre.

Das wird man heute nur schwer wieder los. Man möchte fast nicht glauben dass die hunderten von npcs in einer Stadt nur dazu da sind um den Eindruck realistischer zu gestalten den man von der Welt bekommt. Umso glücklicher bin ich eigentlich wenn ein rpg das ansprechen jeder Person verbietet oder beschränkt wie zb the Witcher 3 und Ff7r. Gerade letzteres ist ein gutes Beispiel. Früher ist man noch durch die Stadt gegangen und hat jeden npc angeklickt um flavor zu bekommen. Da erzählen sie dir vllt von ihrem leid oder den leid der anderen. Das ist heute nicht mehr nötig. Du schwenkst die Kamera und siehst das alles in den Details, in der Grafik. Vielleicht überhörst du sogar ein Gespräch zwischen den npcs und musst sie gar nicht erst anklicken.


Naja ich bin jedenfalls froh dass ich den ‚komplettierungswahn‘ schon vor einiger Zeit abgelegt habe. Ich habe zb metroid prime 1 drei mal durch gespielt und nie alle missile Container geholt :) . Oder ich habe seit 3 Jahren nur noch eine Trophäe für horizon zero dawn offen für Platin.
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Cube
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#10

Beitrag von Cube »

Ryudo hat geschrieben: 12. Okt 2020, 12:22Was mir in Sachen First-Person-Multiplayer aufgefallen ist: die Reflexe haben unglaublich nachgelassen. Realistisch habe ich da gar keine Chance mehr. Gut, habe das Genre sowieso nie groß gefeiert (mit Ausnahme der N64- und Cube-Zeit), aber es ist halt auffällig.
Jaaa, ist die letzten paar Jahre auch aufgefallen. Der Spielfluss andere Spielearten wie z.B. Monster Hunter sind davon ebenfalls betroffen. :|

Aber parallel dazu habe ich auch eine Abneigung gegenüber Shootern entwickelt, bei welchen zum großteil aus der Deckung heraus geballert wird. Hab keine Zeit/Geduld mehr für dieses lahmen Mist, dann doch lieber Shooter wo man durch die Gegend flitzt, den schlechteren Reflexen zu trotz.
Deleted User 62

#11

Beitrag von Deleted User 62 »

Bei mir haben sich nur wenige Sachen fundamental verändert:
- Ich breche viele Spiele die mir in den ersten 2-3 Stunden nicht zusagen ohne Reue ab.
- Als ehemaliger Anime Freak Fan kann ich den Unsinn heute nicht mehr sehen. Ich meide das Zeug wo es nur geht.
- Meine Reflexe sind so gut wie eh und jeh, aber meine Geduld hält sich dafür in Grenzen.
- Ich muss regelmäßigere Pausen einlegen aufgrund der Reizüberflutung einiger Spiele.

Meine Begeisterung über Spiele die mir zusagen ist aber ungebrochen. Da fühle ich mich ganz so wie mein 14 jähriges altes Selbst.
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Pestilence
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#12

Beitrag von Pestilence »

Also ich musste meine Spielgewohnheiten ganz einfach anpassen, weil bei mir einfach kein Geld mehr für das Hobby da ist, um es so weiterzuverfolgen, wie noch zu Zeiten der PS3 und dem Release der PS4. Wie sicherlich einige von euch wissen, bin ich nicht nur Schwerbehindert, sondern habe auch die volle Erwerbersminderungsrente, dazu zusätzlich noch die Grundsicherung nach SGB XII. Im Grunde genommen habe ich also genauso viel wie ein ALG2-Empfänger, wodurch ich maximal(!) 50€ monatlich für das Hobby habe. Klingt erstmal viel, wenn man bedenkt das dies 600€ jährlich sind, aber wenn davon dann schon 400 bis 500€ für eine Konsole drauf gehen, die auch noch kaputt gehen kann, ist das quasi nichts mehr was übrig bleibt.

Um dem Kauf von Spielen entgegenzuwirken, bin ich Abonnent vom Game Pass und dem Humble Choice Bundle, von Stadia war ich auch Abonnent, aber nachdem ich merkte das die 5 Jahre alte Grafikkarte von meinem 10 Jahre alten PC langsam den Geist aufgibt und das Netzteil auch immer lauter wird, habe mir den Shadow PC abonniert, weil es auf Stadia im Endeffekt nunmal doch nur eine Spieleplattform ist, während ich am Shadow auch arbeiten kann. Nun zahle ich insgesamt 48€ monatlich, habe durch den Game Pass jederzeit etwas zum zocken, bekomme 9 Spiele monatlich über das Humble Choice, die ich auch für immer behalten darf, bekomme derzeit immer noch wöchentlich ein kostenloses Spiel über den Epic Games Store, kann mein FF14 weiterhin abonnieren und selbst mein PC kann nicht mehr kaputt gehen und ich muss ihn nicht mehr aufrüsten, weil dieser in einem Rechenzentrum in Amsterdam steht und sich die Firma darum kümmert.

Ist quasi alles nur eine Frage der Anpassung, aber zum Glück hatte ich nie die Probleme damit, mich an neue Begebenheiten anzupassen. 😊
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Shiningmind
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#13

Beitrag von Shiningmind »

[mention]Pestilence[/mention] Ah jetzt macht alles für mich Sinn, also warum du in letzter Zeit so sehr auf Streamingdienste gesetzt hast. So gesehen haben sich die Angebote ja auch deiner Situation angepasst. Somit hat die Digitalisierung von Games auch was Gutes: Niemals zuvor hatte man größeren Zugang zu Spielen zu derart günstigeren Preisen.

Ah was mir noch zu Shootern einfällt, weil das auch genannt wurde...so richtig warm werde ich mit diesem Genre wohl einfach nicht mehr werden. Das hat sich nicht verändert. Sowas wie Borderlands taugt noch aber an sowas wie Doom hab ich mich irgendwie nicht rangetraut. Mir wirkt das zu stressig.

Im Laufe der Jahre bleiben für mich auch solche Spiele interessant, die man sequenziell spielen kann und deren Wiedereinstiegshürde gering sind. Rennspiele, die nicht Open World sind, sind da ein gutes Beispiel. Da dreht man einfach ein paar Runden oder macht ein paar Meisterschaften und geht wieder raus. Oder gerade aktuell: Super Mario Galaxy....da mal schnell ne Welt gemacht, hier ein paar Sterne und Tschüß!
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Cube
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#14

Beitrag von Cube »

[mention]Iceman[/mention]
Anime-Ästhetik kann wie jeder andere Stil auch sehr ansprechend sein.
Aber ja, da drücke ich auch nicht so oft ein Auge zu wie es früher noch der Fall gewesen wäre. Ein ganz aktuelles Beispiel wäre Genshin Impact. Die gesamte Präsentation des Spiels ist wie... wie... kratzende Fingernägel auf der Kreidetafel. :rippi:

[mention]Pestilence[/mention]
Selbst mit einem größeren Budget würde ich nicht mehrere Spiele-Service nebenher laufen lassen, sondern diese immer nur abonieren wenn gerade Zeit/Lust vorhanden ist. Gerade das vergleichsweise teure FFXIV müsstest ja nicht dauerhaft laufen lassen, ein bis zwei Monate im Patch-Zeitraum reichen da doch aus.

[mention]Shiningmind[/mention]
Wenn du Borderlands aushältst, könntest du dich auch ruhig mal an Doom 2016 (nicht Doom Eternal*) wagen. Ist auch ziemlich gut sequenziell zu spielen.

* Das ist ein völlig anderes Kaliber was den Stress-Faktor angeht...
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Pestilence
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#15

Beitrag von Pestilence »

[mention]Cube[/mention]
Du übersiehst vielleicht folgendes: Ich spiele fast jeden Abend FF14, genauso wie ich mehrmals wöchentlich ein Spiel aus dem Game Pass und dem Humble Choice Bundle spiele. Das gehört zu meinem täglichen Ritual, um die Nebenwirkungen der ganzen Medikamente klarzukommen. Die unbefristete, volle Erwerbersminderungsrente bekommt in Deutschland erst, wenn man quasi den Kopf unterm Arm trägt, vorher könnte man noch im Büro arbeiten, vor allem da ich Programmierer bzw Anwendungsentwickler gelernt habe.
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Kosmo
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#16

Beitrag von Kosmo »

Ein sehr interessanter Thread bei dem ich erst beim Durchlesen drauf gekommen bin, dass sich bei mir auch einige Dinge verändert haben, die ich gar nicht so bemerkt habe. Was ich auf jeden Fall auch sagen kann: Lange Spiele mit 50 Stunen oder noch mehr sind für mich mittlerweile eine leichte Qual. Bzw. ist es einfach so ein Mammut Projekt, dass ich mir schon im Vorhinein 10x überlege, ob ich mir das überhaupt antun möchte. Ich habe aufgrund meines Jobs und meiner andren Hobbies und meiner Familie nicht genügend Zeit um so ein Projekt zu starten, bzw. wird es mir mit der Zeit auch einfach zu langweilig. Nach ca. 30 Stunden ist bei mir meistens die Luft raus. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Auch den Komplettierungs- und Achievmentwahn habe ich vor langer Zeit abgelegt. Es gibt immer noch Spiele die ich zu 100% mit allem drum und dran durchspiele. Aber nur wenn ich darauf Lust habe und es mir Spaß macht. Alles andere lasse ich einfach links liegen. Auch zwei andere Punkte die ihr angemerkt habt habe ich festgestellt. Dialoge die mich langweilen werden rücksichtlos weggeskippt oder übersprungen. Ich klappere auch nicht mehr jeden NPC ab um mir sein blabla anzuhören. Das ist mir zu langweilig, dauert mit zu lange und macht mir auch keinen Spaß. Was Genres angeht habe ich ebenfalls veränderungen festgestellt. Früher habe ich sehr viele RTS und Shooter gespielt. Beides ist mir mittlerweile einfach zu stressig. Wenn spiele ich nur noch gegen den Computer, gegen echte Menschen sehe ich kein Land mehr. Ich weiß nicht ob es an eingerosteten Reflexen oder Zeit- und Übungsmangel liegt, aber ich bin einfach Chancenlos. Wenn ich in Battlefield V in einen 1:1 Kampf komme habe ich meistens das Nachsehen. Früher war ich eigentlich immer im oberen Viertel der Ranglisten zu finden. Die Zeiten sind definitiv vorbei.
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Ryudo
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#17

Beitrag von Ryudo »

Ich plädiere dafür, dass Shooter einen Ü30-online-Modus bekommen!
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Kosmo
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#18

Beitrag von Kosmo »

Was mit auch noch aufgefallen ist: Seit ich den Game Pass habe probiere ich einiges aus, spiele es 2 Stunden und lege es dann einfach wieder weg. Das gab es früher überhaupt nicht. Aber es führt auch dazu dass ich mal etwas spiele, was ich mir sonst zum Vollpreis nie gekauft hätte. Und ich probiere Genres und Spiele aus, die ich sonst gemieden hätte. Wenn es mir keinen Spass macht habe ich nämlich nichts verloren - maximal ein wenig Zeit.
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Guybrush Threepwood
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#19

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Aktuell ist mein Spielverhalten ein bisschen sehr auf die Switch eingeschossen, weil ich seit Beginn der Pandemie vor allem bei meiner Freundin bin, die keinen Fernseher hat. Richtig zusammenziehen ist in Berlin und jetzt mit Corona eh nicht so leicht.

Allerdings wollen wir jetzt doch meinen Fernseher nebst Konsolen rüber karren, da kann ich dann bald wieder mehr spielen. Sie geht immer extrem früh schlafen, das kann ich so früh gar nicht, da werde ich bald wieder Vielspieler.

Wie hat sich mein Spielverhalten über die Zeit geändert? Als Teenager war es mir nur erlaubt, am Wochenende oder wenn sonst wie frei war, zu spielen. Ab 18 durfte ich in der Hinsicht dann machen, was ich will, und da stieg prompt die Spielzeit. Das erste Spiel, was ich so richtig hemmungslos nach der Schule jeden Tag durchgesuchtet habe, war Skies of Arcadia.

Am spielreichsten war die Zeit, als ich so schwer krank war und bis Beginn der Umschulung, das waren ein paar Jahre, von 2012 bis 2016. Zu der Zeit hatte ich teils den ganzen Tag gespielt, ich nahm das so hin, weil ich wusste, dass ich ja wieder richtig ins Leben starten werde. Außerdem habe ich damals, so ab 2015 jedenfalls, als das schlimmste vorbei war, extrem streng auf Sport zu festen Zeiten geachtet, ich bin nicht so schlimm versumpft, wie es vielleicht klingt.

Seit 2018 arbeite ich wieder richtig und bin damit in der üblichen Erwachsenenfalle aus mehr Geld und Interesse als Zeit gelandet.

Aber ansonsten blieb immer viel gleich. Spiele mit langer Spielzeit schrecken mich nicht, ich bleibe dran. Ich war aber auch nie jemand, der alle Nebenquests machen wollte. Daher kürzen sich viele lange Spiele schon mal ab. Vielleicht reagiere ich wegen dieses Verhaltens so allergisch auf Spiele, die über Levelgrenzen zu Nebenaufgaben zwingen, wie die neuen Assassin's Creeds.

In Sachen Multiplayer bin ich lokal hängen geblieben. Ich habe einen Freund, den ich vor Corona für Rocket Leage im Splitscreen und andere Sachen getroffen habe. Da ich keinen Online-Multiplayer spiele und der Freund ungefähr so alt ist wie ich, reichen meine Reflexe noch. Es wäre aber interessant, ob ich den Story-Mode von F-Zero GX heute noch auf very hard schaffen könnte.

Mal eine Frage: Hat hier jemand schon körpererliche Gebrechen, die ihn behindern? Meine Finger machen beim Spielen noch alles mit, aber ich bediene mein Smartphone nur mit dem Zeigefinger, weil meine Daumen mit Wischbewegungen auf Touchscreens schnell Probleme machen. Das hat sich aber noch bei keiner anderen Tätigkeit gezeigt und ist auch schon seit meinem ersten Smartphone so, also auch schon seit vielen Jahren.
Zuletzt geändert von Guybrush Threepwood am 17. Okt 2020, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Wytz
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#20

Beitrag von Wytz »

Mein Rücken macht mir Probleme wenn ich zu lange sitze, aber an den Händen oder Fingern habe ich nichts.

Bei for honor empfand ich noch dass ich eigentlich ganz gut mitgehalten habe, allerdings habe ich so ziemlich auf ranked 1v1 verhindert und eher die missions basierten Modi gespielt. Da kann man auch hilfreich sein ohne effektiv zu töten. Zb einfach nur defensiv sein wenn man eine Zone verteidigt usw.


Ich finds auch schade dass sich nur noch die wenigsten Zeit für ein langes Spiel nehmen. Ich kann den Ansatz nicht ganz nachvollziehen. Warum sei es wertvoller in 30h Stunden Spaß mit 5 spielen zu haben anstelle mit nur einem?
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Law
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#21

Beitrag von Law »

Wytz hat geschrieben: 17. Okt 2020, 22:58
Ich finds auch schade dass sich nur noch die wenigsten Zeit für ein langes Spiel nehmen. Ich kann den Ansatz nicht ganz nachvollziehen. Warum sei es wertvoller in 30h Stunden Spaß mit 5 spielen zu haben anstelle mit nur einem?
Muss es nicht, aber es gibt nur wenige (oder gar keine) Spiele die 30h+ lang auf konstant hohem Niveau unterhalten. Bei den meisten Titeln hat man gameplaytechnisch nach einigen Stunden alles Essentielle gesehen und auch erzählerisch fällt mir kein Titel ein, der so eine Dauer ohne Leerlauf trägt.

Wenn man deshalb nicht übermäßig investiert in die Welt oder Figuren der jeweiligen Games ist oder den Gameplay-Loop unfassbar feiert, dann kann ich das sehr gut verstehen, wenn man sich stattdessen lieber kompaktere, kleinere Erlebnisse sucht, die man im Zweifel dann auch eher abschließt, weil sie besser gepacet sind.
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#22

Beitrag von Pestilence »

Wytz hat geschrieben: 17. Okt 2020, 22:58 Mein Rücken macht mir Probleme wenn ich zu lange sitze, aber an den Händen oder Fingern habe ich nichts.

Ich finds auch schade dass sich nur noch die wenigsten Zeit für ein langes Spiel nehmen. Ich kann den Ansatz nicht ganz nachvollziehen. Warum sei es wertvoller in 30h Stunden Spaß mit 5 spielen zu haben anstelle mit nur einem?
Zum ersten Absatz:
Das Problem habe ich auch, deswegen habe ich mir zum zocken extra einen Schaukelstuhl zugelegt. Ist super entspannend und schon Abraham Lincoln hat überall wo er war, einen Schaukelstuhl hinstellen lassen, weil er Rückenprobleme hatte.

Zum zweiten Absatz:
Die Frage habe ich mir auch immer gestellt, aber ich habe mittlerweile auch schon die 1000 Stunden Marke bei Final Fantasy XIV überschritten, bei World of Warcraft kam ich damals auf circa 600. Mittlerweile spiele ich zusätzlich dazu nur noch Spiele, die dann auch ein Anfang, eine Mitte und ein Ende haben, um einfach mal neue Storys und Ansätze an Spiele zu erleben. Derzeit z.B. Vampire The Masquerade: Coteries of New York und Evoland 2, bei denen bin ich dann aber auch froh, dass sie ein Ende haben. Das Gameplay würde mich keine 1000 Stunden fesseln, genauso wenig wie die meisten heutigen Spiele.
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#23

Beitrag von Ryudo »

Ich spiele zwar lieber so 10h Spiele, einfach weil man schneller durch ist und so das Spielerlebnis am Stück wahrnehmen kann (bedingt durch weniger zur Verfügung stehende Zeit), aber aktuell spiele ich tatsächlich so ein Mammut-JRPG. Dieses aber halt schon eine ganze Weile. In der Zeit haben hier viele schon TLoU 2 und GoT durchgespielt.
Deleted User 62

#24

Beitrag von Deleted User 62 »

Law hat geschrieben: 18. Okt 2020, 01:21 Bei den meisten Titeln hat man gameplaytechnisch nach einigen Stunden alles Essentielle gesehen und auch erzählerisch fällt mir kein Titel ein, der so eine Dauer ohne Leerlauf trägt.
Das ist der Punkt denke ich. Das letzte Spiel das es für mich geschafft hat war Death Stranding, aber nur weil es thematisch so gut ins Spiel passt. Die meisten Open Worlds kürze ich gnadenlos ab und staufe sie so auf 10-15 zusammen auch wenn sie dann etwas schwerer werden.
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#25

Beitrag von Wytz »

Das ist natürlich von spiel zu spiel verschieden aber diese ‚an der Oberfläche kratzen‘ ist eine Mentalität mit der ich nur wenig anfangen kann. Und ich glaube FOMO spielt da auch mit rein. Macht sich halt besser wenn man zu vielen Titeln etwas sagen kann, auch wenn es nur ein oberflächliches durchspielen/Anspielen war.

Sich reinfuchsen wiederum ist eine Zeitfrage, das verstehe ich ja. Dennoch, das ist mir irgendwie zu ‚passiv‘ ein Spiel nach dem anderen zu konsumieren. Insbesondere wenn die ersten zwei Stunden eines Spiels stets am erklären sind und in der Regel sehr leicht sind, ist ein großer Teil von 8-10 Stunden spielen quasi vergeudete Langeweile für mich bevor es interressant wird. Dann lass ich mir lieber 3 Stunden was erklären in einem 40h spiel und kann die restliche Zeit frei genießen und spielen und verbessern was ich gelernt habe über Die Zeit.

So würde ich lieber noch besser werden in Celeste als ein anderes (wahrscheinlich schlechteres) Jump n run zu spielen. Spart auch Geld.
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Shiningmind
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#26

Beitrag von Shiningmind »

Law hat geschrieben: 18. Okt 2020, 01:21
Wytz hat geschrieben: 17. Okt 2020, 22:58
Ich finds auch schade dass sich nur noch die wenigsten Zeit für ein langes Spiel nehmen. Ich kann den Ansatz nicht ganz nachvollziehen. Warum sei es wertvoller in 30h Stunden Spaß mit 5 spielen zu haben anstelle mit nur einem?
Muss es nicht, aber es gibt nur wenige (oder gar keine) Spiele die 30h+ lang auf konstant hohem Niveau unterhalten. Bei den meisten Titeln hat man gameplaytechnisch nach einigen Stunden alles Essentielle gesehen und auch erzählerisch fällt mir kein Titel ein, der so eine Dauer ohne Leerlauf trägt.

Wenn man deshalb nicht übermäßig investiert in die Welt oder Figuren der jeweiligen Games ist oder den Gameplay-Loop unfassbar feiert, dann kann ich das sehr gut verstehen, wenn man sich stattdessen lieber kompaktere, kleinere Erlebnisse sucht, die man im Zweifel dann auch eher abschließt, weil sie besser gepacet sind.
This! Mir fiel es bei Ghost of Tsushima auf. Anfangs hat man noch das Setting, die Spieleindrücke, das Gameplay und da fand ich es noch sehr spannend ein paar Nebenmissionen mitzunehmen aber spätestens im letzten Drittel wollte ich nur noch durch und habe nur noch die Hauptmissionen gemacht.

Ich vergleiche das gerne mit der Analogie eines kalten Getränks. Stellt euch vor es ist Sommer und vor euch steht eine eiskalte Flasche Apfelschorle. Die macht ihr jetzt auf und gönnt euch ein kühles Glas. Gierig und gerne lasst ihr die Flüssigkeit durch eure Kehle laufen aber ihr wisst, dass ihr nicht die ganze Flasche austrinken werdet. Später kommt ihr zurück und nehmt noch ein Glas. Die Flasche ist nicht mehr ganz so kalt wie am Anfang aber immer noch ok. Ganz später ist die Flasche auf Zimmertemperatur, die Kohlensäure ist raus und ehr schlecht als recht würgt ihr euch das letzte Glas rein, vielleicht beschleunigt ihr den Prozess noch, indem ihr den Rest der Flasche wegkippt, um eine neue kalte Flasche, diesmal vielleicht Cola, zu öffnen und euch mit was Neuem zu erfrischen. Die Moral der Geschicht....ein Spiel sollte aus sich heraus immer kalt und erfrischend bleiben, damit man es dauerhaft genießen kann..denn wenn nicht, hat man das Bedürfnis, sich was Neues zu nehmen. Abhilfe kann es dann auch sein, statt zur großen 1,5 Liter Flasche zu mehreren 0,5 Liter Portionen zu greifen. ;)
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Wytz
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#27

Beitrag von Wytz »

Stell es dir in den Kühlschrank und mach den Deckel zu man :ugly: . Gut das letzte Drittel von Tsushima habe ich auch stellenweise eher hastig abgearbeitet, aber da war ich schon 40-50 Stunden weit drin und der progress war an den meisten Stellen zu Ende (keine upgrades mehr für Waffen und Rüstungen oder neue skills) und es war dann auch schlichtweg zu leicht.

Eine Cola die 40h Stunden ohne Kühlschrank frisch bleibt ist doch super. Ansonsten mach halt mal ne Pause und stell das Spiel in den Kühlschrank bevor es Schal und warm ist.

Edit: aber deine Analogie spricht das gut an. Die meisten schütten lieber weg und trinken was neues wie verschwenderisch man heute eben so lebt :) .
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Z.Carmine
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#28

Beitrag von Z.Carmine »

Oder trink es aus, bevor es warm und abgestanden ist. ^^
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Shiningmind
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#29

Beitrag von Shiningmind »

Schön dass ihr die Mehrdeutigkeit und damit die Genialität meiner Analogie zu schätzen wisst. :ugly:
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Sun
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#30

Beitrag von Sun »

Wytz hat geschrieben: 18. Okt 2020, 13:28 Edit: aber deine Analogie spricht das gut an. Die meisten schütten lieber weg und trinken was neues wie verschwenderisch man heute eben so lebt :) .
Wegschütten ist ja die falsche Analogie, weil die meisten ihre Spiele hier ja doch durchspielen.

Ich verstehe aber auch nicht warum man Spiele unbedingt ausgiebig spielen sollte. Ist ja nicht so als ob es bei allen Spielen dafür besondere Features gibt. Natürlich macht es bei Celeste Sinn, weil man schneller und besser werden kann. Es gibt aber einfach auch viele Spiele bei denen es keinen Sinn macht. Warum sollte ich ein RPG erneut spielen, nachdem ich es gerade erst durch habe. Warum soll ich z.B. das New Game bei den Soulsborne Spielen spielen, wenn das was mir am meisten Freude das Erkunden der Gebiete macht? Wer die Herausfoderung im Kamp sucht, der hat damit vielleicht Spaß, ich aber nicht, weil es ja kaum noch was zu entdecken gibt. Ja es gibt manchmal Spiele die dazu einladen und besondere Herausforderungen stellen, die nach dem Durchspielen noch Spaß machen, aber das sind die wenigsten der Spiele, die ich spiele.

Mein Spielverhalten hat sich im Laufe der Jahre mehrfach geändert. Auf dem NES und Gameboy habe ich damals kaum etwas durchgespielt. Auf dem Super Nintendo wurde das besser, auf dem N64 dann wieder schlechter. Obwohl man meinen sollte, dass man damals ja noch nicht so viel zum Spielen hatte und sich da länger mit beschäftigt hat, war das bei mir nicht so. Irgendwann kam dann die Zeit ab der man sich mehr Spiele leisten konnte. Zu Cubezeiten habe ich dann zwar einiges durchgespielt, aber auch vieles nur angespielt, weil dann einfach das nächte tolle Spiel da war. Das war dann zu Wii/360 Zeiten auch noch so, aber jetzt mag ich nicht mehr. Man hatte dann beim Start der nächsten Gen immer noch einen Haufen Spiele, der nicht mehr gespielt wurden, weil das dann eben uninteressant wurde. Jetzt kaufe ich nicht mehr auf Vorrat und spiele meine Spiele erst durch bevor ich die nächsten kaufe. Das gibt mir auch mehr Ruhe und ich kann entscheiden wie lange ich mir Zeit für ein Spiele nehme ohne den Druck, dass da das nächste tolle Spiel auf mich wartet. Dennoch habe ich mir auch in den letzten Jahren angewöhnt ein Spiel nicht mehr zwingend durchzuspielen. Wenn es mir für sich genommen keinen Spaß mehr macht oder mich zu sehr nervt, dann wird abgebrochen.
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