Interessantes und Kurioses aus der Videospielwelt

Benutzeravatar
Guybrush Threepwood
Beiträge: 2874
Registriert: 1. Mai 2020, 14:23

#601

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ryudo hat geschrieben: 29. Okt 2025, 16:12 „ Ein weiterer Punkt, der laut Yoshida für Sony als Partner sprach, war die Tatsache, dass die PlayStation-Macher damals als erste bewusst die Entwickler und ihr Mitwirken an den Spielen in den Mittelpunkt rückten.(…) „PlayStation sagte daher: ‚Lasst uns die Magazine die Entwickler interviewen lassen. Machen wir sie zu Stars‘“, so Yoshida abschließend.“
Hm, das bildet er sich jetzt aber was ein. Aus der Mentalität ist Activision und später auch Eletronic Arts explizit gegründet worden. Activision vertrieb Anfang der 80er meines Wissens sogar Wandkalender mit Fotos von Entwicklern! :ugly:

Dazu gab es Entwickler, deren Name in Spieltitel eingingen (Sid Meier) und als früher Leser von solchen Magazinen waren mir Entwicklerinterviews bis Mitte der 90er keine unbekannte Konstante. Ein Peter Molyneux hat nie groß auf Playstation veröffentlicht und war sehr präsent in der Berichterstattung.
Ich will nicht in Abrede stellen, dass Sony das seinerseits etwas forciert hat, Entwickler etwa zu häufigeren Teilnahmen an PR-Touren verpflichtete, aber die Zunahme von Interviews in Magazinen hatte auch viel mit der zunehmenden Professionalisierung der Spieleberichterstattung um die Jahrtausendwende zu tun und fand auch ziemlich durch die Bank statt, also auch für Spielentwicklungen auf anderen Plattformen. Das waren nicht nur Interviews zu Spielen auf Playstationplattformen in den Multiformatmagazinen der 90er.
Benutzeravatar
Ryudo
Tausendsassa
Beiträge: 2900
Registriert: 27. Apr 2020, 22:02

#602

Beitrag von Ryudo »

Ich vermute mal, dass er sich nur auf Japan bezieht. @Guybrush Threepwood
Benutzeravatar
Guybrush Threepwood
Beiträge: 2874
Registriert: 1. Mai 2020, 14:23

#603

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Daran hatte ich beim Schreiben durchaus auch gedacht und da haut es schon eher hin. Die Zeit, in der Entwickler unter Pseudonym in den Credits erwähnt wurden, damit es schwieriger für die Konkurrenz war, sie abzuwerben, lag noch nicht lange zurück.
Benutzeravatar
Ryudo
Tausendsassa
Beiträge: 2900
Registriert: 27. Apr 2020, 22:02

#604

Beitrag von Ryudo »

https://www.play3.de/2025/11/04/disk-vs ... en-sieger/

@Yoshi in Zukunft nur noch digital? ;)
Schade in diesem Zusammenhang, dass der Gebrauchtmarkt mehr und mehr an Bedeutung verliert.
Benutzeravatar
Yoshi
Site Admin
Beiträge: 2150
Registriert: 27. Apr 2020, 18:30
Nintendo Switch Friendscode: sw-2750-0200-3742
Xbox Live Gamertag: gfreaksyosh
PlayStation Online-ID: G-FYoshi

#605

Beitrag von Yoshi »

Ryudo hat geschrieben: 4. Nov 2025, 19:14 https://www.play3.de/2025/11/04/disk-vs ... en-sieger/

@Yoshi in Zukunft nur noch digital? ;)
Schade in diesem Zusammenhang, dass der Gebrauchtmarkt mehr und mehr an Bedeutung verliert.
Nein, das hat keine Auswirkungen auf mein Konsumverhalten. Ich werde in meinem gesamten Leben vermutlich ca. 1000 Videospiele physisch erstanden haben, was nach diesen Daten ca. 0,3t CO2-Äquivalent ausmacht, was bei einem durchschnittlichen Deutschen 3% des CO2-Ausstoßes in einem einzelnen Jahr entspricht. Natürlich ist jede Änderung zu einem geringeren Verbrauch hilfreich, aber da mir physische Videospiele wichtig sind und der Einfluss auf meinen persönlichen CO2-Fußabdruck, obwohl es sich um mein liebstes Hobby handelt, verhältnismäßig gering ist, halte ich es für sinnvoll, Ersparnisse dort herzuholen, wo ich einerseits deutlich größere Einsparungen erzielen kann und andererseits meine Lebensqualität weniger einschränke. Zumal man beachten muss, dass der Umstand, dass der Download besser für das Klima ist als physische Spiele, eine junge Entwicklung ist und an dem Ausbau erneuerbarer Energien hängt. Das Einsparpotenzial greift also ohnehin nur für die Käufe in meiner zweiten Lebenshälfte (pessimistisch) bis letzte zwei Lebensdrittel (optimistisch). Bei Gebrauchtkäufen wird es zudem vermutlich nie der Fall sein, dass sie schlechter fürs Klima sind als digitale Käufe.
Benutzeravatar
Clawhunter
Beiträge: 2766
Registriert: 21. Jan 2021, 23:50

#606

Beitrag von Clawhunter »

Bei den GTA-Entwicklern haben sie einfach die gewerkschaftsnahen Mitarbeiter fristlos vom Hof gejagt.

Hier ein lesenswertes Posting eines Insiders:
https://gtaforums.com/topic/1004182-roc ... 1072605777


Der Klassenkampf geht weiter.
Benutzeravatar
Yoshi
Site Admin
Beiträge: 2150
Registriert: 27. Apr 2020, 18:30
Nintendo Switch Friendscode: sw-2750-0200-3742
Xbox Live Gamertag: gfreaksyosh
PlayStation Online-ID: G-FYoshi

#607

Beitrag von Yoshi »

Vielleicht sind die GTA-Spiele doch autobiografischer Natur... Schon ziemlich ekliges Verhalten.
Benutzeravatar
Clawhunter
Beiträge: 2766
Registriert: 21. Jan 2021, 23:50

#608

Beitrag von Clawhunter »

Ich könnte mir vorstellen, dass GTA6 das ein oder andere Easteregg oder Mission enthält, die - versteckt von den Bossen - darauf referenziert. Aber das ist natürlich nur ein schwacher Trost.
Das Posting des Mitarbeiters kritisiert auch HR, aber die HR-Leute sind halt auch irgendwo hilflos, die stehen halt zwischen den Stühlen; was sollen die da groß machen wenn von oben die Ansage kommt die Leute sollen rausgeschmissen werden? Klar, man wünscht sich hier und da sicherlich mehr Menschlichkeit und der ein oder andere HR-Mitarbeiter kann das sicherlich besser rüberbringen. Aber das ändert ja nichts am Resultat. Und sich gegen die Bosse auflehnen bedeutet ja auch die Gefahr des eigenen Jobs.
Naja genau deshalb sind halt die Gewerkschaften eigentlich so wichtig: Damit Mitarbeiter nicht solcher Wilkürlichkeit ausgesetzt sind. Von daher hoffe ich auf Erfolge auf dem Rechtsweg.
Bin mir ziemlich sicher, dass die ganze Geschichte die Verkaufszahlen zumindest aus moralischen Gründen nicht beeinflussen wird. Außer insofern als sie die verbliebenen Mitarbeiter demoralisieren und sie entsprechend ein schlechteres Produkt herstellen.
Benutzeravatar
Guybrush Threepwood
Beiträge: 2874
Registriert: 1. Mai 2020, 14:23

#609

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ryudo hat geschrieben: 4. Nov 2025, 19:14 @Yoshi in Zukunft nur noch digital? ;)
Schade in diesem Zusammenhang, dass der Gebrauchtmarkt mehr und mehr an Bedeutung verliert.
Komisch, was hierbei von der Originalquelle spezifisch ausgelassen wird:
As a whole, physical video games may still be less carbon intensive than their digital counterparts – but their ultimate impact should not be underestimated.
Wobei Originalquelle gut ist, weil weder dein Artikel noch der Artikel, auf dem deiner beruht, zur Studie verlinken. Deswegen kann ich mir auf den zitierten Satz keinen Reim machen. Aber ich spekuliere, die Masse der Downloads, insbesondere durch Plattformen, die das quasi exklusiv über Downloads laufen lassen, den Klimaschaden des Discmarkts überschreitet. Wobei wir ja in Wahrheit ein Hybridsystem haben, da weit über 90% der Disckäufer dann ja die Patches laden, wobei je nach Zeitpunkt des Downloads die Downloader die gleichen Updates laden werden. Der Teufel steckt im Detail, zumal so eine Switchkarte garantiert viel schädlicher als eine Disc sein dürfte, etc.

Aber man darf diesen Faktor nie vergessen: Das Internet ermöglicht einfach viel mehr Masse an Konsumprodukten. Früher bei reinem Datenträgervertrieb hat die Produktion und noch mehr der Regalplatz Grenzen gesetzt. Im Digitalvertrieb gibt es diese Grenzen über alle Medien nicht mehr. Rein theoretisch, da physische Speicher auf Servern benötigt werden, ist auch digital der Platz nicht endlos, aber wem hat Youtube jemals gesagt, die Server sind voll, du darfst nichts mehr uploaden? Die Begrenzung der Masse im Downloadvertrieb ist wirklich nur pure Theorie. Alles, was produziert wird, kann in den Markt. Und während früher eine Band, die durchs Raster der Labels gefallen ist, ihre Musik in der Region bei Auftritten in Kneipen gespielt hat, landet sie jetzt eben auch im internationalen Markt, wird trotzdem kaum mal massenhaft gestreamt, aber sie ist da und verbraucht mehr Treibhausgase als die Garagenband der 60er. Von rein virtuellen Streams durch Bots mal abgesehen, Konsum ohne Menschen wäre ohne Internet fast kein Faktor.

Das Internet begünstigt Maßlosigkeit. Ein weiteres Beispiel: Nur der Direktverkauf im Internet ohne Reisebüros und Flughafenschalter hat den Aufstieg der Billigflieger ermöglicht, die dann über die Masse noch günstiger werden konnten und das Shoppen in Lissabon am Wochenende auch für Schichten zugänglich gemacht hat, die nicht super reich sind. Das Flugverhalten unserer Generation hätte trotz aller Kerosinvergünstigungen vor dem Internet einfach nicht entstehen können.

Deswegen bin ich ziemlich überzeugt, dass das Internet ein Net Negative für die Menschheit in Sachen Klimawandel ist.

Und mit diesem Beitrag habe ich auch mehr CO2 verpustet, als es das für die paar Leser wert gewesen ist.

Es verabschiedet sich der Meuchler der Zukunft, Guybrush Threepwood!
Antworten